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Sport: Geld und Gerechtigkeit

Wie der DFB die Klubs jetzt entschädigt

Frankfurt am Main - Die Erleichterung war Theo Zwanziger deutlich anzumerken. Schließlich war das von Robert Hoyzer verpfiffene DFB-Pokalspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV (4:2) wohl die kniffligste Herausforderung im Wettskandal für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seinen Präsidenten. Eine Spielwiederholung oder überhaupt Wiedereingliederung des HSV in den Pokal hätte den gesamten Wettbewerb auf den Kopf gestellt und eine Flut von Klagen und Einsprüchen mit sich gezogen. Da sind dem DFB-Präsidenten doch ein paar Hunderttausend Euro und ein Spiel der Nationalmannschaft lieber.

Insgesamt bringt die Vereinbarung mit dem DFB dem HSV zwei Millionen Euro. Doch damit ist der Fall Hoyzer für die Verantwortlichen des DFB noch lange nicht abgeschlossen. Vielmehr stellt sich jetzt die Frage, ob der DFB mit dieser Entscheidung einen Präzedenzfall geschaffen hat. Schließlich bestehen noch bei mindestens drei weiteren Begegnungen, die Hoyzer ebenfalls manipuliert hat, Einsprüche von Vereinen. Die Partie LR Ahlen gegen Wacker Burghausen wird am Dienstag vor dem DFB-Sportgericht verhandelt. „Das ist bisher der einzige weitere Termin, der feststeht“, sagt DFB-Pressechef Harald Stenger. Auf Rainer Koch, den Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, kommt in den nächsten Wochen somit noch viel Arbeit zu.

Die größte Hürde ist mit der Entschädigungszahlung an den HSV indes genommen. Denn bei den anderen Spielen handelt es sich um Spiele der Zweiten Bundesliga und der Regionalliga. „Da werden wir eine Entscheidung im Sinne der sportlichen Gerechtigkeit finden“, sagt Zwanziger. Das heißt, das DFB-Sportgericht erwägt zumindest für die Spiele der laufenden Saison eine Wiederholung. „Bei diesen Partien gibt es keinen Raum für Schadensersatzleistungen“, stellte Zwanziger klar. Doch was geschieht mit den Begegnungen Wuppertaler SV gegen Werder Bremen Amateure und Eintracht Braunschweig gegen FC St. Pauli? Beide Spiele hat Robert Hoyzer manipuliert, allerdings bereits in der vergangenen Saison.

Der DFB wird diese Frage vor dem Sportgericht verhandeln, es dürfte auch hier auf Schadensersatz hinauslaufen. Damit kommen auch auf den Verband erhebliche Kosten zu, die sich Zwanziger aber zurückholen will. Und zwar bei dem Mann, der die Hauptverantwortung für den Skandal trägt: Robert Hoyzer. „Es steht außer Frage, dass wir unsere Forderungen einbringen werden“, sagt der DFB-Präsident.

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