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Sport: Gemeinsamkeit macht stark

Wer hätte gedacht, dass Trikots von Zweitligist Hannover Indians oder den nicht mehr existenten Berlin Capitals Auskunft über das Gemeinschaftsgefühl im deutschen Eishockey geben können? Bei dieser Weltmeisterschaft waren die russischen Fans als russische Fans zu erkennen, die schwedischen als schwedische.

Wer hätte gedacht, dass Trikots von Zweitligist Hannover Indians oder den nicht mehr existenten Berlin Capitals Auskunft über das Gemeinschaftsgefühl im deutschen Eishockey geben können? Bei dieser Weltmeisterschaft waren die russischen Fans als russische Fans zu erkennen, die schwedischen als schwedische. Nur beim deutschen Anhang gab es ein Klub-Potpourri, eine Trikot-Vielvölkerei. Es illustriert die Zerrissenheit und das mangelnde Gemeinschaftsgefühl im deutschen Eishockey. Um so erstaunlicher, dass die Nationalmannschaft bei der WM das spielende Gegenteil dieses Egoismus war.

Die Spieler wollten als Team Erfolg. Zufrieden waren nach dem verlorenen Spiel um Platz drei die Funktionäre und Fans, die jungen Spieler nicht. Seit dieser WM weiß man, dass auch deutsche Eishockeyspieler immer gewinnen wollen. Früher wurden knappe Niederlagen gegen große Nationen als Erfolg verkauft.

Ein junges deutsches Team hat das Potenzial einer Sportart ausschöpfen können; einer Sportart, die in Deutschland oft hinter ihren Möglichkeiten bleibt. Halbfinaleinzug, ein Zuschauerweltrekordspiel und hohe Einschaltquoten – das ist die starke Bilanz. Der Spartensender „Sport 1“ war beim deutschen Halbfinalspiel Marktführer.

Spannend wird nun, ob Verband und Deutsche Eishockey-Liga endlich besser zusammenarbeiten, die Nachwuchsarbeit intensiviert wird und das Nationalteam mehr Zeit zur Vorbereitung für große Turniere erhält. Nur dann wirkt der WM-Erfolg nachhaltig. Denn klar ist: Die Sportart Eishockey gewinnt in Deutschland vor allem durch die Nationalmannschaft.

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