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Fast volles Haus und gute Stimmung beim Finale am Sonntagabend im Tempodrom.

© Jörg Leopold

German Masters im Snooker: Atmosphäre ist nicht alles

Das German Masters der Snookerprofis im Tempodrom litt in diesem Jahr unter mangelnder Starpower. Langfristig könnte das zum Problem für das Turnier werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Mit einem Endspiel zwischen Martin Gould und Luca Brecel hatte vor dem German Masters der Snookerprofis wohl niemand gerechnet – nicht einmal die Finalisten selbst. Das Tempodrom war am Sonntag beim 9:5-Sieg des Engländers dennoch gut gefüllt, für die Fans geht es vorrangig darum, einmal die Atmosphäre in einer der schönsten Snookerspielstätten live mitzuerleben.

Dennoch wurden die Zuschauer in diesem Jahr auf eine harte Probe gestellt. Acht der besten 16 Spieler der Welt hatten sich erst gar nicht für das Turnier qualifizieren können, im Halbfinale war dann auch von den anderen acht Topprofis keiner mehr vertreten. Zwar gab es dennoch spannende Matches, das Niveau allerdings war insgesamt überschaubar.

Nun kann keiner etwas dafür, dass es im Sport auch einmal Überraschungen gibt, oft machen sie ja erst den besonderen Reiz des Wettkampfs aus. Vielleicht könnten ein paar kleine Veränderungen am Modus für Weltranglistenturniere dennoch gut tun, ohne dass die Spitzenprofis wie früher bevorteilt werden. Hauptrunden-Wildcards für ehemalige Sieger und die aktuellen Gewinner der wichtigsten Turniere – Weltmeisterschaft, UK Championship oder Masters – sollten zumindest eine Überlegung wert sein.

Die deutschen Fans haben bislang kein Problem damit, dass keine deutschen Spieler beim wichtigsten deutschen Turnier am Start sind. Für sie wäre es aber schön, wenn die ganz großen Stars zumindest im Hauptfeld vertreten wären. Ein Martin Gould oder Luca Brecel könnten sich ja trotzdem noch durchsetzen – aber wenn die Favoriten schon straucheln, dann doch bitte in Berlin.

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