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Er steht auf Berlin. Murphy liebt Stadt und Turnier gleichermaßen.

©  Warzawa/dpa

German Masters im Snooker: Shaun Murphy und der Traum von Berlin

Shaun Murphy hat in seiner Snooker-Karriere fast alles gewonnen. Jetzt wünscht er sich unbedingt den Titel bei seinem Herzensturnier.

Shaun Murphy hat in seiner Karriere alles gewonnen, was es im Snooker zu gewinnen gibt. Und trotzdem sagt der Engländer: „Das German Masters in Berlin hat einen wirklich besonderen Platz in meinem Herzen. Es kommt bei mir gleich nach den Majors.“ Weltmeisterschaft, UK Championship und das Masters – diese drei Turniere sind die wichtigsten in jeder Saison. Wer sie jeweils mindestens einmal gewinnen konnte, gehört zum elitären „Triple-Crown“-Kreis. Zehn Spieler haben das bisher in der Snookergeschichte geschafft, Murphy ist einer von ihnen.

Der Titel in Berlin fehlt ihm allerdings noch in seiner Sammlung, in den vergangenen sieben Jahren, seitdem das Turnier im Tempodrom stattfindet, hat er alle statistisch möglichen Resultate erzielt: Qualifikation verpasst, erste, zweite, dritte Runde, Viertelfinale, Halbfinale und Endspielniederlage. Da kann das Ziel für 2018 nur der Sieg sein. „Klar versuche ich das, aber das gilt auch für alle anderen, die hier spielen“, sagt Murphy.

Den Auftakt meisterte er am Donnerstag nach Startschwierigkeiten noch souverän, er schlug den Schotten Alan McManus nach 0:2-Rückstand mit 5:2. „Du kannst das Turnier nicht in der ersten Runde gewinnen, dafür aber verlieren. Deswegen bin ich froh, dass ich am Freitag wieder spielen darf“, sagte Murphy anschließend.

Sein Erstrundenmatch gewann er nach Startschwierigkeiten klar

Der 35-Jährige gehört seit Jahren zu den bekanntesten Spielern auf der Tour. In der Weltrangliste liegt er aktuell auf Position sechs. Seine größte Sternstunde erlebte er früh, schon mit 22 siegte er damals völlig überraschend bei der Weltmeisterschaft in Sheffield. Ganz so spektakulär ging es anschließend nicht weiter, zwei weitere Male stand er noch im WM-Finale. Zum Seriensieger wie Stephen Hendry oder Ronnie O’Sullivan hat er es beim Saisonhöhepunkt nicht gebracht.

„Ich würde sagen, dass ich 60 Prozent meiner Karriere hinter mir habe“, analysiert er selbst. Angesichts der Erfolge von O’Sullivan oder John Higgins, die auch mit Mitte Vierzig weiterhin zur absoluten Weltspitze zählen und immer noch große Turniere gewinnen, hofft Murphy aber schon, „dass ich vielleicht noch zehn Jahre vor mir habe“.

Am Donnerstag stand für ihn allerdings erst einmal etwas anderes auf dem Programm. Murphy ist auch abseits des German Masters an Berlin interessiert. „Die Stadt gehört zu meinen Lieblingsorten auf der Welt. Deswegen werde ich wie jedes Jahr ein bisschen rumlaufen, mir ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen und irgendwo gemütlich einen Kaffee trinken“, sagt er und lächelt dabei vergnügt.

Sportlich geht es für ihn dann am Freitag mit möglicherweise gleich zwei Matches weiter. Das Turnierformat will es so. Für Murphy ist das kein Problem, im Gegenteil: „Es ist wirklich ein Vergnügen in dieser phänomenalen Arena und vor diesem Publikum zu spielen.“ Und vielleicht klappt es ja in diesem Jahr tatsächlich endlich mit dem Titel – alles andere würde Shaun Murphy auch nicht als Erfolg verbuchen. Und schließlich spielt man ein Turnier ja auch, um das maximal mögliche Ergebnis zu erzielen. Und dann würde ihm Berlin vermutlich sogar noch besser gefallen, als dies ohnehin schon der Fall ist.

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