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Sport: German Open: Es kann nur eines geben

Am Ende hat Eberhard Wensky doch etwas gefunden, was an den German Open nicht ganz in Ordnung war. "Der Interviewraum ist sehr klein", bemängelte der Turnierdirektor bei der Bilanzkonferenz am Sonntag.

Am Ende hat Eberhard Wensky doch etwas gefunden, was an den German Open nicht ganz in Ordnung war. "Der Interviewraum ist sehr klein", bemängelte der Turnierdirektor bei der Bilanzkonferenz am Sonntag. Doch auch das werde sich in den nächsten Jahren ändern, wenn der Klub unter der Tribüne des Court B mehr Räume zur Verfügung habe. Doch abgesehen von dem beengten Pressekonferenzraum konnte sich Wensky freuen. Am Mittwoch kamen erstmals in der Turniergeschichte über 10 000 Zuschauer, das Feld war so erlesen wie selten, und zu allem Überfluss krönte strahlender Sonnenschein die Turnierwoche. Wensky sagte: "Besser geht es nicht."

Zum Thema Online Spezial: Ladies German Open 2001 Die Frage ist nur, wie lange es noch so gut weitergeht. "In den nächsten drei Jahren wird die Turnierlandschaft noch so erhalten bleiben, wie sie jetzt ist", sagte Georg von Waldenfels, der Präsident des Deutschen Tennisbundes (DTB). Wie es allerdings danach aussehen wird, ist momentan ungewiss. Der Herrentennisverband ATP plant mit dem Frauentennisverband WTA eine Serie von fünf oder sechs gemeinsamen Turnieren. "Davon wird nur ein Turnier in Europa geben", sagt von Waldenfels, "und Deutschland muss als größter Tennismarkt in Europa Standort dieses Turniers sein." Das Problem für den DTB ist jetzt: Wohin mit diesem großen Turnier. Keine der vorhandenen Anlagen hat die Kapazität für ein 14-tägiges Herren- und Frauenturnier.

Drei Standorten kommen dafür in Frage: Hamburg, Berlin oder Frankfurt. Wichtig ist für den DTB allerdings, einen Geldgeber für das Projekt zu finden. "Der DTB kann keine weiteren Schulden machen", erklärte der Präsident. Georg von Waldenfels schrieb bereits an die Bürgermeister von Hamburg und Berlin. "Und aus Hessen gibt es ein interessantes Angebot", sagte der DTB-Chef. "Aber wir pokern nicht, sondern wir gehen dahin, wo so ein Stadion am schnellsten zu verwirklichen ist."

Der Berliner Turnierdirektor Eberhard Wensky schlägt als Standort das Berliner Olympiagelände vor. "So ein Turnier muss in die Hauptstadt", sagte er in seinem rot-weiß-gestreiften Vereinsjackett. Sein Klub, der LTTC Rot-Weiß, könne die größte Tennisveranstaltung Deutschlands auch ausrichten. Doch was wird dann aus der Anlage am Hundekehlesee, die in der vergangenen Woche mit 50 000 Besuchern ihren alljährlichen Höhepunkt erlebte? "Ich habe keine Bedenken, auch danach wird hier noch großes Turniertennis stattfinden", sagt Wensky. Der Turnierchef führt als Beispiel Melbourne an, wo die neue Anlage nicht das Aus für die alten Tennisplätze bedeutet hat. "Dort findet jetzt ein Vorbereitungsturnier mit Schaukampffunktion statt." Auch könne ein zukünftiges Leistungszentrum des DTB auf der Rot-Weiß-Anlage ein Zuhause finden. Eberhard Wensky gibt sich gelassen. "Die Turnierszene ist schnelllebig, unsere Turniere waren in der Geschichte immer mal wieder oben und unten." Außerdem erinnert er an die Gesellschaftsform des Ausrichters der German Open. "Wir sind ein Klub und keine Turniermaschine."

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