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Sport: German Open: Nachgefragt: "Technisch bin ich heute besser" - Martina Navratilova über neue Qualitäten und alte Schwächen

Zum Thema Online Spezial: Ladies German Open 2001 Martina Navratilova (44) war in den 80er Jahren lange Zeit die beste Tennisspielerin der Welt. In ihrer Karriere gewann sie 167 Turniere im Einzel und führte 332 Wochen die Weltrangliste der Damen an.

Zum Thema Online Spezial: Ladies German Open 2001 Martina Navratilova (44) war in den 80er Jahren lange Zeit die beste Tennisspielerin der Welt. In ihrer Karriere gewann sie 167 Turniere im Einzel und führte 332 Wochen die Weltrangliste der Damen an. 1994 trat sie offiziell zurück. Seit der vergangenen Saison tritt die US-Amerikanerin wieder im Doppel an. Aus Spaß, wie sie sagt.

Warum haben Sie 1986 bei ihrem letzten Auftritt in Berlin geweint?

Jeder sagt, dass ich geweint habe, weil ich gegen Steffi Graf verloren habe. Aber es war damals so eine deprimierende Zeit unter dem Kommunismus. Ich habe geweint, weil meine Eltern nur 200 Kilometer entfernt in der Tschechoslowakei saßen, und mich in Berlin nicht besuchen durften.

Heute lachen Sie.

Ja, meine Schwester kommt, meine Mutter ist hier. Wir werden ein Familientreffen haben. Es ist komisch, aber ich fühle mich viel besser, nachdem ich hier in der zweiten Runde im Doppel verloren habe, als damals, als ich im Finale im Einzel gestanden habe.

Warum treten Sie immer noch im Doppel an?

Ich weiß, wie gut ich im Training spielen kann und ich will sehen, ob ich das auch im Match kann. Die Motivation ist immer noch, Spaß zu haben und vielleicht auch andere zu motivieren.

Spielen Sie immer noch so gut wie früher?

Ich habe die Geschwindigkeit beim Aufschlag verloren. Aber technisch bin ich jetzt eine bessere Spielerin. Auch das Denken ist besser. Wenn man jung ist, spielt man einfach, man denkt nicht nach. Wenn man alt ist, geht es nicht mehr ohne Nachdenken.

Haben Sie deshalb gegen Bacheva und Carlsson verloren?

Das ist ja das Frustrierende. Die Technik ist besser, das Denken ist besser, und die Resultate sind schlechter.

Gefällt es ihnen, wenn sie von den Zuschauern so bejubelt werden wie bei den German Open?

Ja, natürlich, das ist toll. Ich würde gerne so reagieren können wie Andre Agassi, der dem Publikum seine Anerkennung zeigt. Aber ich kann das leider nicht, mich macht das verlegen.

Sie haben bei ihrem ersten Doppel auf dem Centre Court einen größeren Applaus erhalten als irgendeine andere Spielerin. Werden die Doppel-Wettbewerbe durch Sie attraktiver?

Ich glaube nicht, dass die Zuschauer einer Doppelspielerin zujubeln. Sie kommen nicht um ein Doppel zu sehen. Sie kommen, um mich und Arantxa spielen zu sehen.

Glauben Sie, dass ihre Gegnerinnen mit einer größeren Motivation auf den Platz gehen, wenn sie gegen Sie spielen?

Ich schaue viel Tennis und ich muss sagen, dass ich überrascht bin, wie schlecht sich manche Spielerinnen konzentrieren. Aber wenn sie dann gegen mich spielen, können sie sich ein ganzes Match lang konzentrieren. Das ärgert mich. Sie sollten immer motiviert sein.

Die WTA-Tour bekommt momentan viel mehr Anerkennung als zu der Zeit, als sie noch Einzel spielten. Warum?

Es gibt mehr Stars und mehr Spielerinnen, die ein Grand-Slam-Turnier gewinnen können. Aber die größte Veränderung im Vergleich zu den 70er und 80er Jahren ist die Einstellung gegenüber dem Frauensport. In den USA gibt es jetzt eine Frauenprofiliga im Basketball, Fußball oder Eishockey. Es ist okay, sich Frauensport anzuschauen. Nein, am meisten hat sich die Einstellung zum Frauensport geändert. So ist es.

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