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Sport: Geruhsamer Abend

Schalke 04 bekommt auch bei 1860 München im Pokal kein Gegentor und siegt souverän 3:0

Manuel Neuer sah nicht so aus, als habe er gerade ein Achtelfinale im DFB-Pokal hinter sich gebracht. Der Torhüter des FC Schalke 04 hatte beim 3:0 (1:0) bei 1860 München weitgehend geruhsame 90 Minuten erlebt, musste nur einmal ernsthaft eingreifen und wirkte entsprechend entspannt. Dieser Einschätzung wollte er selbst dann auch nicht widersprechen. „Wir haben mehr Qualität als die Löwen, haben schlau gespielt und verdient gewonnen“, sagte Neuer, der bisher in allen drei Pokalpartien dieser Saison ohne Gegentreffer geblieben ist. Die Schalker waren von Beginn an spielbestimmend, allerdings dauerte es 40 Minuten, bis sie ihre Überlegenheit in einen Treffer umwandeln konnten. Rafinha brachte die Westfalen im Münchner Stadion vor 28 500 Zuschauern nach schöner Vorarbeit von Kevin Kuranyi in Führung.

Zuvor hatte sich die Mannschaft von Trainer Felix Magath mit einem engagiert kämpfenden Zweitligisten auseinandersetzen müssen, der seine spielerische Unterlegenheit mit Leidenschaft und Einsatzfreude wettmachen wollte. In einigen, kurzen Phasen der ersten Hälfte reichten diese überschaubaren Mittel sogar aus, um die Schalker in Bedrängnis zu bringen und zu ungewohnten Passfehlern zu zwingen. Mit ein wenig mehr Ruhe vor dem Tor hätten die Gastgeber sogar in Führung gehen können. Nur drei Minuten vor der Schalker Führung hatten erst Stefan Aigner und direkt im Anschluss Aleksandar Ignjovski je eine große Tormöglichkeit, aber Torhüter Manuel Neuer und Benedikt Höwedes konnten die Schussversuche mit letztem Einsatz abwehren.

Letztlich reichten diese Bemühungen der Münchner aber nicht aus. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit schien die Vorentscheidung gefallen zu sein, als Christoph Moritz von der Strafraumgrenze abzog, Verteidiger Torben Hoffmann unglücklich abfälschte und der Ball fast in Zeitlupentempo ins Tor trudelte. Moritz ließ sich eine ganze Weile feiern, ehe klar war, dass Schiedsrichter Markus Schmidt das Tor nicht anerkannte. Der im Abseits stehende Schalker Lewis Holtby soll die Sicht von Münchens Torhüter Gabor Kiraly behindert haben – eine schwer nachzuvollziehende Entscheidung.

Die Schalker ließen sich davon aber nicht irritieren und erzielten nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff erneut einen Treffer – diesmal einen gültigen. Benedikt Höwedes verwandelte aus kurzer Distanz zum 2:0. Kurz darauf traf Schalkes Lukas Schmitz ins Tor, diesmal wurde der Treffer zurecht wegen Torwartbehinderung abgepfiffen. Es sprach für den Zweitligisten, dass er trotz des Rückstands lange Zeit versuchte, ebenbürtig zu bleiben. Doch die Schalker blieben das bessere Team, auch wenn sie in der Folge versuchten das Spiel nur noch zu verwalten. Die Mannschaft von Trainer Ewald Lienen spielte sich keine nennenswerte Tormöglichkeit mehr heraus, was für die Abwehrstärke der Gäste aber auch für die beschränkten Mittel des Zweitligisten sprach. Höwedes erzielte neun Minuten vor dem Ende noch das 3:0 – ein Ergebnis, das auch in dieser Höhe den Kräfteverhältnissen entsprach. Das sah auch Münchens Angreifer Benjamin Lauth so. „Wir haben alles versucht. Aber die Schalker waren einfach zu gut.“

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