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Zum Verzweifeln: Rafael Nadal wird durch eine Verletzung im Viertelfinale der Australian Open gestoppt.

© AFP

Sport: Gescheitert am eigenen Körper Aus für angeschlagenen Nadal bei Australian Open

David Ferrer war irritiert, doch der Weltranglistensiebte musste sich gedulden. Wie auch die 15 000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena.

David Ferrer war irritiert, doch der Weltranglistensiebte musste sich gedulden. Wie auch die 15 000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena. Denn Rafael Nadal hatte beim Stand von 2:1 im ersten Satz plötzlich den Platz verlassen. War dem Spanier übel geworden? Er wirkte etwas kraftlos in diesem Viertelfinale der Australian Open, bei dem das zweite Spiel allein schon 17 Minuten gedauert und Nadal schließlich den Aufschlag gekostet hatte. Doch die Nummer eins der Tenniswelt sollte an diesem Abend noch weit mehr verlieren. Mit der 4:6, 2:6 und 3:6-Niederlage platzte für ihn der Traum vom „Rafa Slam“, seiner großen Chance, alle vier Grand-Slam-Titel hintereinander gewonnen zu haben. „Das ist ein sehr schwerer Tag für mich“, sagte Nadal enttäuscht, „aber ich konnte nichts mehr tun.“

Nach einer Weile war Nadal auf den Platz zurückgekehrt, doch seine Körpersprache zeigte deutlich, dass etwas nicht in Ordnung war. Sein linker Oberschenkel war verbunden, der Muskel war verletzt. „Ich werde nichts dazu sagen“, erklärte Nadal später, „aus Respekt vor David und auch, weil ich es nicht weiß. Ich hatte ein Problem, das ist alles.“ Seine Schmerzen waren offensichtlich, doch der 24 Jahre alte Spanier gab nicht auf, obwohl er eigentlich schon wusste, dass es vorbei war. Nadal hasst das Aufgeben, es widerspricht seinem Verständnis von Sportlichkeit. Also machte Nadal weiter, er biss die Zähne zusammen und kämpfte mit jener bedingungslosen Willensstärke, die den neunmaligen Grand-Slam-Sieger zu einem so außergewöhnlichen Spieler macht. Nadals Freund und Landsmann Ferrer, der ihn seit drei Jahren nicht mehr bezwingen konnte, ließ sich vom Wissen um Nadals Zustand zunächst beeinflussen und gewann den ersten Satz erst nach 70 Minuten und vielen verschenkten Punkten. „Das war nicht leicht für mich“, gab er später zu, „ich habe ja gesehen, dass Rafa nicht wie sonst rennen konnte. Wie ein richtiger Sieg fühlt sich das nicht an.“

Gerade erst war Nadal von einer Grippe genesen. Er klagte in den Runden zuvor dennoch darüber, dass er weiter ungewöhnlich viel schwitzen würde. Doch es ginge ihm gut, betonte er. An diesem Abend tat es das nicht. „Wenn man einen Virus hatte, dann ist der Körper danach für alles anfällig. Vielleicht ist die Sache so einfach“, meinte Nadal.

Seine beeindruckende Serie von 25 gewonnenen Grand-Slam-Matches in Folge ist nun gerissen und Ferrer spielt statt seiner am Freitag im Halbfinale gegen Andy Murray. Doch Nadal versprach: „Ich werde mich zurückkämpfen.“

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