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Sport: Geschenke nimmt 3B nicht an Berlins Tischtennis-Frauen im Endspiel chancenlos

Berlin. Der FSV Kroppach war sich seiner Sache sicher.

Berlin. Der FSV Kroppach war sich seiner Sache sicher. Für das Rückspiel gegen 3B Berlin in eigener Halle hatte der Verein schon vorab Hunderte von T-Shirts drucken lassen. Aufschrift: Deutscher Meister 2002. Die Hemdchen werden nun keineswegs schamhaft im Kleidercontainer entsorgt: Nachdem die Tischtennisspielerinnen aus Kroppach das Final-Hinspiel vor einer Woche in Berlin mit 6:3 gewonnen hatten, gewannen sie am Pfingstsonntag auch die zweite Partie mit 6:1. „Die beste Mannschaft der Saison hat gewonnen“, urteilte Berlins Manager Rainer Lotsch. „Verspielt haben wir die Meisterschaft in Berlin.“ 3B hätte in Kroppach schon 6:2 gewinnen müssen, um selbst noch den Meistertitel zu holen.

Doch nach den beiden Eröffnungsdoppeln und dem Sieg der Chinesin Wu Jiadao gegen Veronika Pavlovitch war das Finale entschieden. Kroppach führte mit 3:0. Danach verhielten sich die Gastgeberinnen nicht gerade meisterlich. Nationalspielerin Nicole Stuse nahm erst mal eine 15-minütige Auszeit, ließ sich feiern und gab Interviews. Mitten in der Begegnung. Vielmehr noch erzürnte Lotsch aber, dass Kroppach nach der 5:1-Führung anbot, „die letzten vier Spiele kampflos zu verschenken, weil die feiern wollten“. Der 3B-Manager fand das unsportlich.

Letztlich musste aber auch Lotsch zugeben, dass die Spielerinnen aus Kroppbach viel abgezockter waren. „Unsere Mannschaft wirkt dagegen noch ziemlich grün, aber ich glaube, dass ihr die Zukunft gehört.“ Die chinesische Spitzenkraft bei den Berlinerinnen, Ran Li, ist beispielsweise erst 19 Jahre alt.

Aber die jungen Wilden passen ins Konzept des Vereins. Nachdem die zweite und dritte Mannschaft in dieser Saison aufgestiegen sind, ist 3B Berlin der einzige Verein in Deutschland, dessen Mannschaften in den ersten drei Ligen spielen. Und das mit dem Nachwuchs. Langfristig sollen die eigenen Spielerinnen behutsam an die Elite herangeführt werden. „Wir wollen sie so ausbilden, dass sie mit 19 oder 20 in der Bundesliga Fuß fassen“, sagt Lotsch. Eine, die das schaffen könnte, ist die erst 16-jährige Marie Ollmer. Die Jugend-Nationalspielerin trainiert bereits mit der Bundesligamannschaft und soll in der nächsten Saison gezielt eingesetzt werden. Das Team bleibt bis auf die Nummer fünf, Christina Fischer, zusammen. Die Bayerin wechselt aus privaten Gründen zum Ligakonkurenten TTC Röthenbach.

Aber Lotsch bleibt zuversichtlich: „Eines Tages holen wir die Meisterschaft.“ Die Spielerinnen erholen sich jetzt erst einmal eine Woche in Italien. Spendiert wurde die Reise vom Sponsor 3B nach dem Gewinn des ETTU-Pokals im März. Jörg Petrasch

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