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Das Pferd bleibt cool. Starke (l.) und Schiergen (r.) freuen sich mit Danedream. Foto: Imago

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Sport: Geschichte im Galopp

Hoppegarten feiert die Paris-Sieger Andrasch Starke und Peter Schiergen

Hoppegarten – Was die Lunge hergab, hatte Andrasch Starke am Sonntag in den Himmel von Longchamp gekreischt. Und unter ihm galoppierte die dreijährige braune Stute Danedream so locker über den Rasen, als könnte sie gleich noch einmal in die Startbox einrücken. Noch 24 Stunden später schwärmt der deutsche Champion-Jockey von seinem Pferd: „Phantastisch, was sie geleistet hat, ich dachte, ich sitze in einem Flugzeug.“ Mit einem unglaublichen Antritt auf der Zielgeraden und in neuer Rekordzeit nach 2400 Metern hat Danedream den mit vier Millionen Euro dotierten Prix de l’Arc de Triomphe gewonnen, das prestigeträchtigste Rennen der Welt. Sie schrieb vor 46 000 Zuschauern Turfgeschichte. 37 Jahre nach dem ersten deutschen Sieg durch den damals als Riesenaußenseiter eingestuften Star Appeal.

Aber nicht nur für die Stute und ihren 37 Jahre alten Jockey aus Köln brachte der Millionentreffer beim Arc vor dem Aga-Khan-Pferd Shareta und der Engländerin Snow Fairy eine Sternstunde. Trainer Peter Schiergen konnte sein Glück ebenfalls kaum fassen. „Als Jockey war mir ein Ritt beim Arc nie vergönnt, deshalb ist das jetzt eine späte Genugtuung für mich“, sagte der einst mit über 1000 Siegen dominierende deutsche Star-Jockey. „Mehrmals hatte ich Pferde auf den Arc vorbereitet, reiten durfte ich sie dann aber nie.“ Während Danedream in der Nacht zum Montag um kurz nach drei Uhr wieder in seiner heimischen Box in Köln-Weidenpesch eintraf, wurde das Duo Starke/Schiergen gestern auf der Galopprennbahn in Hoppegarten gebührend gefeiert. In einer Kutsche wurden beide dem Publikum präsentiert. Eigentlich sollte der Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten der Höhepunkt des gestrigen Renntages werden, nun werteten die Sieger von Paris den Renntag noch weiter auf.

Nach Erfolg vom Sonntag standen in Hoppegarten die Ritte von Andrasch Starke auf den Pferden von Trainer Peter Schiergen für den Stall Asterblüte besonders im Mittelpunkt. Im vierten Rennen siegte das Duo mit Lord of House in einem Altersgewichtsrennen, eine gelungenen Generalprobe für den Höhepunkt des Tages. Beim mit 75 000 Euro dotierten Hauptereignis, dem über 2000 Meter führenden Preis der Deutschen Einheit, zählte dieses Team mit dem Dreijährigen Lindenthaler aber nicht zu den Favoriten. Vor der Jahresrekordkulisse von 14 000 Zuschauern klappte es nicht mit dem Sieg in einem Europa-Gruppe-III-Rennen. Aber auch der dritte Platz hinter Russian Tango mit Eduardo Pedroza und Auvano mit Alexander Pietsch wurde nicht als Niederlage bewertet. Den Tag zuvor, den historischen Sieg im Gruppe-I-Rennen Prix de l’Arc de Triomphe, hätte Starke ohnehin nicht toppen können.

Vielleicht wird ihm das in seiner Laufbahn auch nie wieder gelingen. Hartmut Moheit

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