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Der Knie-Fall. Allagui verlässt mit Arzt Schleicher das Spielfeld.

© Imago/König

Geteilte Aussichten bei Hertha BSC: Alexander Baumjohann ist zurück, Sami Allagui verletzt

Nach fast zwei Jahren Verletzungspause freut sich Alexander Baumjohann über sein Comeback. Der Ausfall von Sami Allagui trifft Hertha dagegen hart.

Fast ein wenig beschwingt kam Alexander Baumjohann gestern vom Trainingsplatz. Tags zuvor hatte der 28 Jahre alte Fußballprofi sein ganz persönliches Fest erlebt. Im Testspiel gegen den spanischen Erstligisten Rayo Vallecano (0:1) gab der Spielmacher von Hertha BSC sein Comeback. Er spielte die zweite Halbzeit durch, hatte dabei ein paar gute Szenen in der Offensive. Aber was ist das schon im Vergleich zu dem, was hinter ihm liegt?

Vor knapp einem Jahr hatte er sich in einem Vorbereitungs-Testspiel einen Kreuzbandriss zugezogen. Das Gleiche war ihm bereits im Sommer zuvor schon einmal widerfahren, weshalb Baumjohann fast zwei Jahre gar nicht stattgefunden hat als Fußballer. Es waren lange Monate des Hoffens und Bangens, aber auch des Zweifelns und der Ängste. Seit ein paar Tagen trainiert er nun wieder im Kreis der Mannschaft mit, eine kleine Sommergrippe zwischendrin warf ihn nur kurz zurück, aber nun gewinnt er täglich an Fitness und legt an Form zu. „Es war ein Supergefühl“, sagte Baumjohann gestern. „Ich habe eine lange Zeit darauf hingearbeitet, endlich wieder im Trikot auf dem Platz zu stehen.“

Längst würde noch nicht alles klappen, aber das sei nach einer solchen Krankengeschichte verständlich. „Das Fußballspielen habe ich ja nicht verlernt“, sagte Baumjohann, dessen Spiel noch die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit fehlt. „Ich brauche diese Spiele, um meinen Rhythmus zu finden.“ Sein Knie jedenfalls habe die Belastungen gut verkraftet, es sei frei von Beschwerden. Und auch der Kopf spiele mit. „Ich freue mich jeden Tag neu, an dem ich auf dem Trainingsplatz stehe. Ich spüre doch, wie alles zurückkommt“, sagte Baumjohann. Hertha hatte ihn im Sommer 2013 verpflichtet, auf Grund der beiden Kreuzbandrisse lief er nur neunmal für die Berliner auf. „Ich bin bald wieder der alte“, sagte er. Sein oberstes Ziele bleibe, „ am 1. Spieltag der neuen Saison auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen“.

Allagui nahm einen zentralen Platz in Dardais Überlegungen ein

Verzichten müssen die Berliner zum Saisonauftakt (10. August Pokalspiel in Bielefeld, 15. August Punktspiel in Augsburg) womöglich auf Sami Allagui. Der aus Mainz zurückgekehrte Stürmer hatte sich in der ersten Halbzeit im Testspiel gegen Vallecano eine Verletzung zugezogen und musste ausgewechselt werden. Gestern absolvierte der 29-Jährige eine MRT-Untersuchung, die Klarheit brachte. „Er hat sich eine Zerrung am vorderen Kreuzband und ein Knochenmarködem am Schienbeinköpfchen zugezogen“, sagte Herthas Teamarzt Uli Schleicher. Sami Allagui wird demnach drei, eher vier Wochen pausieren müssen. Demzufolge wird der Deutsch-Tunesier am Sonntag auch nicht mit ins Trainingslager nach Schladming (Österreich) reisen.

Allaguis Ausfall trifft die Mannschaft von Pal Dardai hart. In der bisherigen Saisonvorbereitung zählte Allagui zu den auffälligsten Spielern. Und auch gegen Vallecano präsentierte sich der Stürmer bis zu seiner Verletzung agil und ballsicher. In Ermangelung torgefährlicher Neuzugänge nahm Allagui einen zentralen Platz in Dardais Überlegungen ein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass gerade im Trainingslager im technischen und spieltaktischen Bereich gearbeitet werden soll. Aber immerhin hat Alexander Baumjohann den ersten Stresstest bestanden.

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