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Sieht stimmungsvoll aus, ist aber gefährlich: Fans beim DFB-Pokalspiel Eintracht Frankfurt gegen den 1. FC Kaiserslautern.

© dapd

Gewalt im Stadion: Kaum zu greifen

Egal ob Dresdner in Dortmund oder Frankfurt gegen Kaiserslautern: Zuletzt eskalierte die Gewalt im Stadion. Doch einfache Lösungen für das Problem sind nicht in Sicht. Ein Kommentar.

Die Lösung liegt auf der Hand. Fußballvereine sollten keine Dauerkarten an sogenannte Ultras verkaufen, fordert Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen. Und dazu gleich noch ein Stehplatzverbot erlassen, wie aus Funktionärskreisen zu hören ist. Dann gehören Ausschreitungen und Randale der Vergangenheit an.

So einfach ist es aber nicht. Die Ereignisse rund um die DFB-Pokalspiele in Dortmund und Frankfurt haben gezeigt: Eine Lösung für das Problem der gewaltbereiten Fans gibt es derzeit nicht. Wie auch? Diejenigen, die ein Spiel mit der Absicht zu Randale besuchen, sind oft keine Fans. Es sind Leute, die Sport und Vereine für ihre niederen Ziele missbrauchen und in anderen, nicht selten halbseidenen Milieus unterwegs sind. Um Punktabzüge oder Geldstrafen für ihre vermeintlichen Herzensklubs scheren sie sich wenig. Und wer kann schon ernsthaft von friedlichen Stadiongängern erwarten, sich prügelnden, austrainierten Chaoten in den Weg zu stellen? Ein Selbstreinigungsprozess der Szene ist also schwierig. Bleibt noch das Mittel der Preiserhöhung für Eintrittskarten, um potenzielle Schläger vom Stadion fernzuhalten. Dann aber würde man auch vielen Familien den Zugang erschweren.

Also das Problem doch lieber ignorieren und hoffen, dass es sich von allein löst? Dass kann es auch nicht sein. Nein, eine Lösung liegt derzeit wirklich nicht auf der Hand. Aber man darf trotzdem nicht aufhören, danach zu suchen.

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