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Sport: "Gewaltiger Druck" - Mika Häkkinen im Interview

Mika Häkkinen (31) holte in seinem 128. Grand Prix den zweiten WM-Titel in einem McLaren-Mercedes.

Mika Häkkinen (31) holte in seinem 128. Grand Prix den zweiten WM-Titel in einem McLaren-Mercedes. Karin Sturm sprach mit dem Finnen.

Bedeutet Ihnen der zweite WM-Titel noch mehr als der erste?

Das ist schwer zu sagen. Es ist einfach ein anderes Gefühl. Das erste Mal ist einfach immer etwas ganz Besonderes. Aber dieses Jahr war ein sehr schwieriges Jahr. Ich habe mir zu Saisonbeginn zwar vorgestellt, dass es schwer werden würde - aber nicht so schwer. Den Titel wieder erst im letzten Saisonrennen zu holen, das hatte ich so nicht geplant. Denn es ist eine extreme psychische Belastung, ein gewaltiger Druck, unter dem man da steht. Ich möchte diese Erfahrung niemandem wünschen.

Was war Ihr besonderes Geheimnis, dass es Ihnen ermöglicht hat, alles abzuschütteln, was in den letzten Wochen passiert ist und noch einmal eine solche Glanzvorstellung hinzulegen?

Das Wichtigste ist der Glaube an sich selbst. Sich selbst zuzutrauen, es zu schaffen. Dieses besondere Selbstvertrauen aufzubauen, das ist die Basis für den Erfolg. Was für mich sehr wichtig war ist die Tatsache, dass das Team mir vor dem Rennen alles vom Hals gehalten hat, ich nichts tun musste. Ich kam ja erst am Donnerstag zum Grand Prix nach Suzuka. Die Zeit davor war für mich entscheidend, das zu erreichen, was ich jetzt erreicht habe.

Sie haben ja angedeutet, dass sie im nächsten Jahr die Saison anders angehen möchten. Wie soll es dann also ablaufen?

Ich will mir mehr Zeit für mich und für mehr Freiräume genehmigen. Ich habe in diesem Jahr gesehen, wie positiv es sich immer auf meine Leistungen ausgewirkt hat, wenn ich mal ein paar Tage frei hatte. Das heißt: Vielleicht ein bisschen weniger testen, aber vor allem auch weniger Promotion-Arbeit. In der Ruhe liegt nun mal auch meine Kraft.

Wenn Sie dieses Jahr noch einmal Revue passieren lassen, wo lagen die Highlight, wo die Tiefpunkte?

Der Höhepunkt war vielleicht Kanada, wo ich bisher acht Jahre lang noch keinen Punkt geholt hatte - und dann einen sehr wichtigen Sieg, den ich dringend benötigt hatte. Der Tiefpunkt war bestimmt Malysia. Auch im Vergleich zu den Rennen, in denen ich selbst Fehler gemacht habe oder durch Defekte ausgefallen bin. Aber Malaysia, mit all den Begleitumständen dort, das war wirklich das Härteste.

In Malaysia schienen die Ferrari mit Ihnen zu spielen, in Suzuka dagegen sah es komplett anders aus. Wie erklären Sie sich diesen gravierenden Leistungsunterschied?

Ich wüsste ehrlich gesagt auch gerne, wie das möglich ist. Die an zwei Rennwochenenden hintereinander so unterschiedliche Leistungen beinhalten für mich keine Erklärung dafür, wie das zustande kommt. Aber lassen wir das, jetzt will ich erst mal zu meinem Team, allen danken - und dann feiern.

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