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Sport: Gigantische Aufschläge

Marko Liefke überragt beim 3:0-Sieg der SCC-Volleyballer

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Marko Liefke kniete auf dem Hallenboden nieder und lupfte das Trikot. Sogleich war Jan Niepel, der Physiotherapeut, zur Stelle, kramte in seinem Medizinkoffer. Mit einer Salbe rieb er den Rücken von Liefke ein. Niepel wird wohl das richtige Mittelchen gefunden haben. Als eine knappe Viertelstunde später das Spiel begann, war bei Liefke von einer Verletzung nichts zu spüren. Beim mühelosen 3:0 (25:17, 25:14, 25:20)-Sieg über Eintracht Mendig zum Abschluss der Bundesliga-Normalrunde war der Volleyball-Nationalspieler des SC Charlottenburg „einfach überragend“, wie SCC-Manager Kaweh Niroomand ohne jegliche Übertreibung feststellte.

Liefke holte über ein Drittel aller 75 Punkte für die Charlottenburger, nämlich genau 26. Davon resultierten zehn Punkte unmittelbar aus Aufschlägen. Und die Verletzung? „Ich habe beim Einschlagen irgend so ein Ziehen im Rücken gespürt“, sagte Liefke später. Behindert hat ihn das im Spiel nur unwesentlich. Seine geradezu euphorische Spielweise nahm dadurch schon gar nicht Schaden. Wenn Liefke seine Aufschläge in ganzen Serien im Feld des Gegners platzierte, huschte ihm selbst manchmal ein erstauntes Lächeln über das Gesicht. „Ich habe schon die ganze Woche über im Training gigantisch aufgeschlagen. Von daher hatte ich das Gefühl: Heute kann das gar nicht schlecht werden“, sagte Liefke zu seinen Aufschlagserien, die Mendig beinahe zur Verzweiflung trieben.

Durch den Sieg gegen Mendig hat sich der SCC als Bundesliga-Zweiter direkt für das Halbfinale qualifiziert. Gegner ist dort der Sieger der Viertelfinalpartie TSV Unterhaching gegen Mendig. „Unser Gegner wird Unterhaching sein, da bin ich mir zu 95 Prozent sicher“, sagt Liefke. Das erste Halbfinale der Serie Best of three steigt am 9. April, für den SCC zuerst auswärts. „Ich habe die Statistik nicht exakt im Kopf. Aber wir haben die Normalrunde mit 17 Siegen und nur drei Niederlagen abgeschlossen. Ich glaube, so gut waren wir noch nie“, sagt Niroomand. Und er ist dennoch nicht zufrieden, denn „die allerwichtigsten Spiele kommen ja erst noch“.

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