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Giro d'Italia: Franzose Georges positiv getestet

Vor dem 11. Tagesabschnitt des Giro d'Italia hat der Radsport-Weltverband UCI eine positive Dopingprobe bei dem Franzosen Sylvain Georges öffentlich gemacht.

Der Profi vom Team Ag2R La Mondiale war am 10. Mai auf Heptaminol getestet worden. Heptaminol steht als verbotene Substanz auf der Liste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und wird verwendet, um Muskeln zu entspannen oder zu niedrigen Blutdruck zu behandeln.

Georges hat nun das Recht, die B-Probe zu verlangen. Bis dahin hätte der Profi die Italien-Rundfahrt fortsetzen dürfen, doch sein Team nahm ihn am Mittwoch dennoch aus dem Rennen. „Man hat uns heute Morgen nur gesagt, dass er krank sei“, sagte sein Teamgefährte Davide Appollonio.

Unterdessen hat der Rostocker Paul Martens hat auf der 11. Etappe des Giro d'Italia als Fünfter seine Kletter-Fähigkeiten nachgewiesen. Der 29-Jährige gehörte im zweiten Teilstück des Tagesabschnitts zu einer 20-köpfigen Spitzengruppe und hatte im Ziel 3:07 Minuten Rückstand auf den Litauer Ramunas Navardauskas.

Zu dieser Gruppe gehörte auch der Erfurter Patrick Gretsch vom Team Argos-Shimano, der 55 Kilometer vor dem Ziel einen Ausreißversuch startete und über 30 Kilometer allein an der Spitze fuhr. Vor dem Schlussanstieg wurde er aber bei Regen und Temperaturen um 15 Grad von seinen Verfolgern gestellt und fiel noch weit zurück. So ging der Etappensieg an Navardauskas, der sich am acht Kilometer langen Schlussanstieg des 182 Kilometer-Teilstücks im Dörfchen Erto von seinem italienischen Begleiter Daniel Oss löste und mit über einer Minute Vorsprung allein über den Zielstrich rollte.

Im Rosa Trikot des Spitzenreiters fährt weiter der Italiener Vincenzo Nibali, der mit dem Feld über fünf Minuten nach den Ausreißern das Ziel erreichte und weiter mit 41 Sekunden vor dem Australier Cadel Evans führt. Favorit Bradley Wiggins aus Großbritannien ist mit einem Rückstand von 2:05 Minuten weiter Vierter.

Der nur 390 Einwohner zählende Zielort Erto e Casso war erstmals Gastgeber einer Giro-Etappe. Er soll an eine Tragödie vor 50 Jahren erinnern, als am 9. Oktober 1963 ein Bergsturz am Monte Toc dafür sorgte, dass der Vajont-Stausees über seine Mauer schwappte und das enge Tal überflutete. Der Ort des Schlussanstiegs wurde vollständig zerstört, rund 2000 Menschen kamen ums Leben. (dpa)

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