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Sport: Gläubiger Kölmel gibt Dresden Zeit

Frist von zehn Jahren zur Schuldentilgung

Dresden Der monatelange Rechtsstreit zwischen dem Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden und der MB Fußballbeteiligungs- und Vermarktungsgesellschaft ist beigelegt. Es ging um die so genannten „Sportwelt-Verträge“. In einer gemeinsamen Erklärung gaben der Klub und die Sportwelt-Nachfolgegesellschaft des Medienunternehmers Michael Kölmel bekannt, dass sämtliche offenen und strittigen Punkte geklärt seien, die „Unstimmigkeiten über den Umfang der getroffenen Vereinbarungen, deren Rechtssicherheit und der verschiedenen Rückzahlungs- und Leistungsmodalitäten“ ausgeräumt seien. Über Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.

Der Konflikt war entbrannt, als Kölmel Ende 2004 rund 2,4 Millionen Euro einforderte. Geld, das aus Fernseheinnahmen des Vereins seit 2000 stammt sowie aus einem Darlehen von fast 5,25 Millionen Euro, das Dynamo zwischen 2000 und 2002 erhalten hatte. Der Klub hielt entgegen, dass während der Insolvenz der Sportwelt fest eingeplante Beträge nicht gezahlt worden sind und Dynamo daraufhin in Schwierigkeiten geraten sei.

In der einvernehmlichen Lösung wurde nun dem Zweitligisten „die Möglichkeit der Tilgung in einem überschaubaren zeitlichen als auch die eigene Liquidität schonenden Rahmen“ zugesprochen. „Fakt ist, dass an uns Geld gezahlt worden ist. Und wo Geld fließt, muss es auch zurückgezahlt werden. Dieser Fakt schwebte immer über uns“, sagte Dynamos Marketingchef Markus Hendel. „Es wurde in allen Punkten für den Verein nachgebessert, so dass wir das Problem über einen Zeitraum von zehn Jahren lösen können“, erläuterte Hendel.

Die Höhe der Rückzahlungen orientiere sich prozentual an den Einnahmen des Vereins und garantiere unabhängig vom sportlichen Werdegang Planungssicherheit. „Ein Abstieg wäre finanziell nicht tödlich“, sagte Hendel. Verzichtet wurde dagegen auf die ursprünglich geplante Ausgliederung der Profimannschaft aus dem Gesamtverein.

Nach der Einigung soll Marketingchef Hendel künftig mit Bianca Krippendorf (MB Fußball) als Geschäftsführer der gemeinsamen, bislang ruhenden 1. FC Dynamo Dresden Sportwerbegesellschaft mbH auftreten, durch die Kölmel weiterhin Rechte am Verein hält. Ziel sei die Vermarktung der audiovisuellen Rechte. „Die Aufgaben sind noch dünn gesät. Für die Zukunft setzen wir aber auf Gewinnmaximierung“, sagte Hendel. Die Aufteilung der Gewinne sei vertraglich festgelegt und obliege den Gesellschaftern.

Kölmels Unternehmen hatte Anfang Mai auch mit dem 1. FC Union eine Art Stillhalteabkommen geschlossen. Demnach werden für Union bis 2010 weder Rückzahlungen noch Zinsen fällig. Kölmel hat Union über die Jahre hinweg mit rund zehn Millionen Euro vor dem Konkurs bewahrt. dpa

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