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Sport: Gold für deutsche Dressurreiter

Holländische Equipe noch abgefangen

Hagen Bis zum letzten Reiter blieb es spannend. Erst dann stand in Hagen am Teutoburger Wald das Ergebnis fest, das bei den Dressurreitern längst zur Gewohnheit geworden ist: Die deutsche Equipe konnte sich erneut als Europameister feiern lassen – vor Holland. Es war der 21. Titel in Serie für Deutschland, ihn holten Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) mit Wansuela Suerte, Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg) mit Sterntaler, Heike Kemmer (Winsen/Aller) mit Bonaparte und Klaus Husenbeth (Bremen) mit Piccolino. Damit ist die deutsche Equipe bei der EM seit 40 Jahren ungeschlagen. Platz drei teilten sich Spanien und Schweden mit der gleichen Punktzahl.

Das niederländische Quartett, diesmal Favorit für die kurzfristig von Moskau nach Hagen verlegten Titelkämpfe, stellte in der 37 Jahre alten Doppel-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Anky van Grunsven mit Keltic Salinero die überragende Reiterin. Aber die Gastgeber präsentierten das ausgeglichenere Team. Klaus Husenbeth blieb als einziger bei seinem Auftritt unter Normalform. Mit nur 13 Punkten Vorsprung setzten sich die Deutschen am Ende durch. Die Entscheidung fiel erst mit dem letzten niederländischen Reiter: Ausgerechnet der frühere Deutsche Meister Sven-Günther Rothenberger, der seit über zehn Jahren für die Niederlande reitet, enttäuschte mit Barclay, ihm unterliefen eklatante Fehler. „Ich glaube, Sven war zu nervös“, sagte die enttäuschte Anky van Grunsven. Dagegen stand die Freude bei den Deutschen. „Toll, einfach toll. Wer hätte das für möglich gehalten“, sagte Linsenhoff, nachdem Schlussreiterin Kemmer den Titel gesichert hatte.

Bemerkenswert war auch der Auftritt der Russin Alexandra Korelowa aus dem sibirischen Nishni-Nowgorod. Ihr 15-jähriger Schimmel Balagur aus der traditionsreichen russischen Orlow Traber-Zucht beeindruckte mit brillanten Piroutten, Passagen und Piaffen. Noch vor wenigen Jahren war Balagur ein Polizeipferd, das täglich bis zu acht Stunden im Einsatz war. Dann entdeckten kundige Trainer die außergewöhnlichen Qualitäten dieses Pferdes. Seitdem haben Korelowa und Balagur unter dem Deutschen George Theodorescu in Warendorf trainiert. Nun gilt Balagur als eines der besten Dressurpferde der Welt. dpa

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