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Sport: Gold vom Richter

Gestern haben im Landgericht Berlin die Olympischen Winterspiele von Turin begonnen. Der Eiskunstlauftrainer Ingo Steuer hat sie eröffnet mit seiner Einstweiligen Verfügung, die er gegen das Nationale Olympische Komitee (NOK) erwirkt hat.

Gestern haben im Landgericht Berlin die Olympischen Winterspiele von Turin begonnen. Der Eiskunstlauftrainer Ingo Steuer hat sie eröffnet mit seiner Einstweiligen Verfügung, die er gegen das Nationale Olympische Komitee (NOK) erwirkt hat. Er muss nun wohl nach Turin mitgenommen werden, und das, obwohl das NOK ihn nach einer Überprüfung seiner Vergangenheit als Inoffizieller Stasi-Mitarbeiter aussortiert hat. Fragt sich nur, wer den nächsten olympischen Streitfall vor Gericht ausfechten wird. Will nicht jemand gegen die Aufhebung der Suspendierung des positiv getesteten Skeleton-Fahrers Zach Lund (USA) klagen?

Es läge im Trend. Olympia-Teilnahmen und Medaillen werden nicht mehr nur im sportlichen Wettstreit vergeben, sondern zunehmend in den Gerichtssälen. Vor allem in Lausanne, wo der Internationale Sportgerichtshof (CAS) sitzt. In Athen erlebten die deutschen Military-Reiter, wie spannend es sein kann, wenn die Sportgerichtsbarkeit eine Entscheidung trifft: Gold, Nicht-Gold, Gold, Nicht-Gold. In den 16 Tagen von Turin wird das CAS wie zuvor in Athen ein Ad-hoc-Gericht als Bereitschaftsdienst unterhalten. Für das deutsche Team kann man nur hoffen, dass seine Juristen auf die Spiele gut vorbereitet sind.

Dazu passt, dass schon vor der Turiner Eröffnungsfeier am 10. Februar Goldmedaillen überreicht werden. Am Sonntag erhalten die Springreiter aus den USA Edelmetall. Diese sind nicht etwa zum Wintersport gewechselt, vielmehr hat das CAS ihnen den ersten Platz erst nachträglich zuerkannt. Nun erhalten sie die letzten Goldmedaillen von Athen 2004.

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