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© Foto. AFP

Golf: Fasth siegt in München

Der Schwede Niclas Fasth hat die BMW International Open in München gewonnen. Bernhard Langer wurde zum fünften Mal Zweiter.

Großartige Emotionen im Hinblick auf die Konkurrenz hat Bernhard Langer sich in mehr als 30 Jahren auf der Golf-Tour längst abgeklärt. Weshalb der 49jährige Deutsche am späten Sonntagnachmittag guter Laune und ziemlich entspannt verfolgte wie der Schwede Niclas Fasth seinen möglichen Sieg und damit eine Sensation verhinderte.

Nach einer 68er Runde vom Samstag, mit der sich Langer bis auf Rang elf des Feldes vorgearbeitet hatte, setzte er am Sonntag beharrlich seine Aufholjagd fort. Der längst fällige Sieg bei der BMW International Open rückte nach einer erstklassigen 67er Runde in greifbare Nähe, obwohl Langer den Cut am Freitag gerade noch überstanden hatte.

So manch einer der 15 000 Zuschauer mochte am Sonntag kaum glauben, mit welchem Elan der keineswegs jugendliche Langer dabei auf dem Platz agierte: „Der alte Schwung kommt eben ab und an noch raus“, witzelte er, „nur leider eben nicht oft genug“. Vier Birdies auf den ersten Neun dokumentierten, dass Langer sich in seiner letzten Saison vor dem Eintritt in die Champions Tour der über 50jährigen in glänzender Form befindet. Lange Putts lochte der Deutsche an den Bahnen sieben und acht aus zehn und 15 Metern. Stehende Ovationen, lautes Gebrüll und heftiges Klatschen begleiteten Langer an jedem Loch. „Eine super Atmosphäre“, resümierte der Deutsche begeistert. Dass Niclas Fasth am zehnten Loch ein Doppelbogey kassierte, anschließend mit einem Birdie seine Führung wieder ausbaute, konnte Langer nur am Gejubel der Zuschauer erahnen. Da war er selbst schon am 17. Loch angelangt, attackierte das Par-3-Loch erfolgreich zum Birdie und griff an der 18. Bahn noch einmal an. Der zweite Schlag zum Grün des Par-5-Loches blieb zu kurz im Rough hängen. Der folgende Chip lief übers Grün, mehr als ein Par war am Ende dann doch nicht drin. Während Fasth noch vier Bahnen blieben, um seinen Abstand von einem Schlag auf Langer zu erweitern, gab sich der Deutsche entspannt: „Ich habe alles gegeben. Jetzt kann ich ohnehin nichts mehr ändern. Ich denke er gewinnt.“ Der zweite Platz war ohnehin mehr als Langer nach seinen Nackenschmerzen am Donnerstag erwartet habe: „Ich habe während der ersten Runde ans Aufhören gedacht. Dass ich überhaupt den Cut schaffen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen.“

Mit Niclas Fasth hatte Langer am Ende einen Gegner, der extremen Druck nicht scheut: „Wenn man gewinnen will, muss man die Intensität und den Druck lieben“, hatte er noch eine Woche vorher am Ende der US Open resümiert. Da hatte er sich mit zwei Birdies auf den abschließenden fünf Löcher vor bis auf Rang vier gearbeitet. „Wenn man diesen Druck mag und einen Weg findet mit ihm umzugehen, kann man sich selbst in solchen Situationen immer weiter nach vorne schieben.“ In Eichenried ließ sich Fasth von der Aufholjagd Langers nicht schrecken. Die Entscheidung für den Sieg brachte am Ende ein exzellenter Schlag am 17. Loch, der einen Birdieputt aus drei Metern zum Endstand von 13 unter Par ermöglichte.

Sein Erfolg verschlug dem Schweden am Ende doch die Sprache: Der Profi aus Göteborg, der 2001 mit einem zweiten Rang bei der British Open in Royal Lytham & St. Annes für Furore sorgte, nähert sich mit dem Sieg und der Top-5-Platzierung bei der US Open in großen Schritten einem Platz unter den Top 20 der Welt.

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