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Sport: Gottes silberne Gabe

Speerwerferin CHRISTINA OBERGFÖLL bedankt sich bei höheren Mächten.

London - Warum soll es nicht gerade im Speerwerfen höhere Mächte geben, wo doch der Speer so hoch in den Himmel fliegt? Was es auch immer ist, Christina Obergföll fühlte sich von dieser Macht zum ersten Mal erhört: „Seit heute glaube ich, dass es einen Speerwurf-Gott gibt.“ Der hat sie nun reich mit olympischem Silber beschenkt.

Bisher war sich Obergföll nicht sicher, was sie von ihrem Speerwurf-Schicksal halten sollte. Manchmal verzweifelte sie auch daran, wie bei der WM 2009 in Berlin, als sie Fünfte wurde. Oder bei der WM 2011, da war sie als Mit-Favoritin nach Daegu gereist und landete am Ende auf Platz vier. „Heute war das Glück mal auf meiner Seite“, sagte Obergföll nach einer Finaldramaturgie, die es gut mit ihr und Linda Stahl meinte, die überraschend Bronze gewann.

Die 31 Jahre alte Offenburgerin warf jedenfalls im ersten Versuch 65,16 Meter, und obwohl ihr danach nichts Weiteres gelang, reichte das zu Platz zwei hinter der Tschechin Barbora Spotakova. „Dieses Olympia-Silber ist meine wertvollste Medaille und Belohnung für alles. Jetzt fehlt mir nur noch Nachwuchs zum kompletten Glück“, sagte Obergföll, die mit dem ehemaligen Speerwerfer Boris Henry liiert ist.

In diesem Finale hätte es auch Stahl nicht besser treffen können. „Ich dachte, dass es in der ersten drei Versuchen krachen wird.“ Aber es krachte nicht, die Speere der Konkurrentinnen flogen solide über die Wiese. Dafür landete Stahls Speer im vierten Versuch bei 64,91 Meter. Weit genug für Bronze und einen Erfolg, der Stahl noch mehr bedeutet als ihr EM-Titel 2010. Friedhard Teuffel

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