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Sport: Grippe hält Brunetta und Merk vor dem Eishockey-Lokalderby in Schach

Personaltausch bei den Eisbären: Fortier kommt aus Zürich, Lomakin geht nach Frankfurt VON SVEN GOLDMANN Berlin.Eishockey-Derby in Berlin.

Personaltausch bei den Eisbären: Fortier kommt aus Zürich, Lomakin geht nach Frankfurt VON SVEN GOLDMANN

Berlin.Eishockey-Derby in Berlin.Alles spricht und schreibt von randalierenden Fans, von prügelnden Profis, von einer eisigen Mauer zwischen Ost und West.Nur die Spieler nicht.Die haben seit gestern ein ganz anderes Thema: die Grippe. Bei den Eisbären hat es Thomas Steen und Kraig Nienhuis, bei den Capitals Thomas Schinko erwischt.Und dazu auf beiden Seiten den Torhüter.Eisbär Mario Brunetta fehlte gestern beim Training ebenso wie Klaus Merk von den Capitals."Mal sehen, wie es mir vor dem Spiel geht.Dann sehen wir weiter", sagt Merk.Brunettas Aussichten für die Partie heute abend im Sportforum (19.30 Uhr) sind kaum besser.Gut möglich, daß das Derby heute zum Duell der Stellvertreter wird.Die haben ein gemeinsames Problem, nämlich keine Spielpraxis.Zweimal nur hat Merk seinen Kasten für David Berge geräumt.Einmal, gegen die Wedemark Scorpions, kassierte der 19jährige binnen sechs Minuten vier Treffer, so daß ihn Trainer Peter Ustorf schleunigst wieder vom Eis holte. Udo Döhler ging es bei den Eisbären kaum besser.Er kam vor zwei Wochen gegen die Capitals nach acht Minuten für den indisponierten Brunetta aufs Eis und hatte beim 2:10-Debakelreichlich Gelegenheit, die Scheibe aus dem Netz zu holen."Udo hat gut trainiert", sagt Co-Trainer Barry Lewis."Er sollte an diesem Wochenende ohnehin spielen, allerdings erst am Sonntag in Kassel.Jetzt muß er halt zwei Tage früher ran, wenn Mario wirklich nicht fit werden sollte." Seinen Einstand auf Hohenschönhausener Eis wird heute abend vielleicht noch ein zweiter Spieler geben.Gestern einigten sich die Eisbären mit Marc Fortier auf einen Vertrag bis Saisonende.Der zuletzt für den Züricher SC stürmende Kanadier wird heute mittag in Berlin erwartet und könnte, so alle Formalitäten rehtzeitig erledigt sind, schon ein paar Stunden später spielen."Aber ich weiß nicht, ob man ihm damit einen so großen Gefallen tun würde", sagt Manager Lorenz Funk."Der Marc hat jetzt eine Woche lang nicht trainiert, dazu die Umstellung auf eine neue Mannschaft und die Anreise - es wäre vielleicht besser, wenn er erst am Sonntag spielt." Für Fortier muß Andrej Lomakin seinen Platz freimachen.Der Russe hat allerdings schon einen neuen Arbeitgeber gefunden.Von Montag an soll er den Frankfurt Lions helfen bei deren Versuch, über die Qualifikationsrunde noch den Einzug in die Play-offs zu schaffen. Somit fehlen heute abend vielleicht zwei Spieler, die die Derbys der letzten Jahre geprägt haben.Lomakins drei Tore vom November 1995 beim sensationellen 4:3-Sieg an der Jafféstraße sind ebenso unvergessen wie die beiden Treffer des Klaus Merk, erzielt in den Jahren 1992 und 1993.Für Brisanz ist trotzdem gesorgt.Das wenig vornehme Auftreten einiger Eisbären-Fans vor zwei Wochen an der Jafféstraße, der Wirbel um Derek Mayers folgenschweren Crosscheck gegen Jarno Peltonen, all das hat Spuren hinterlassen.Klaus Merk mahnt zur Zurückhaltung: "Natürlich sind die Eisbären keine Kloppertruppe.Die spielen halt einen sehr harten Stil, zuletzt waren zwei, drei Spieler ein wenig zu hart." Genauso sei das mit den Fans, "die sorgen gerade bei den Derbys immer für eine hervorragende Stimmung.Aber ein paar sind beim letzten Mal eben zu weit gegangen".Von einer Anti-Eisbären-Stimmung könne bei den Capitals trotzdem keine Rede sein.Im Gegenteil - sagt Stürmer Tony Tanti: "Ich mag diese Atmosphäre bei den Derbys in Hohenschönhausen.Wenn das Publikum so richtig mitgeht, dann spiele ich am besten."

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