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Sport: Größe XXL

Bayern übt die Einigkeit

Das war gegen die Abmachung. Die drei mächtigen Herrn an der Spitze des FC Bayern machten zuletzt wieder eifrig Reklame für ihre Privatmeinungen. Dabei hatten sich Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und KarlHeinz Rummenigge erst vor einigen Monaten geschworen, sich bei wichtigen Fragen auf eine Linie zu verständigen.

Vorstandschef Rummenigge etwa hatte mit seinem geäußerten Desinteresse an einer Versöhnung mit der Deutschen Fußball-Liga und der indirekten Androhung, die Fernsehrechte demnächst selbst vermarkten zu wollen, Beckenbauer zu deutlichen Widerworten animiert. Bei der Meisterfeier, die Beckenbauer ausfallen ließ, versicherte Rummenigge, „weder Uli noch ich wollen eine Auseinandersetzung mit ihm“. Man habe telefoniert, „und danach hatte der Franz auch Verständnis für meine Meinung“. Vielleicht hatte Rummenigge in dem Gespräch auch die „erstklassigen Kontakte zur EU“ erwähnt, die „sehr stark an einer dezentralen Vermarktung interessiert“ sei. Mischmodelle wie in Spanien oder Italien schwebten Rummenigge vor, bei denen die großen Vereine um einiges besser abschneiden.

Finanzielle Sorgen aber plagen die Münchner ohnehin nicht. So erwähnte Rummenigge einen sich andeutenden Transfer der Größenordnung XXL. Der Spieler, der das Münchner Ensemble vervollständigen solle, sei einer der ganz großen Nummern in Europa. Geübten Spekulanten zufolge sei Luis Figo ein heißer Kandidat – der Mittelfeldspieler von Real Madrid, der bei den Spaniern im Falle einer Verpflichtung David Beckhams seinen Arbeitsplatz verlieren könnte. Vielleicht kündigte Hoeneß deshalb vorsorglich an, „Real wird bald wieder Angst haben müssen vor dem FC Bayern“. In dieser Hoffnung dürfte es ein ungewohnt hohes Maß an Einigkeit geben in der Bayern-Troika. dapo

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