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Früher Abgang. Unions Baris Özbek muss nach einer Roten Karte vom Feld. Foto: dpa

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Sport: Groll auf den Schiri

Der 1. FC Union verliert in Kaiserslautern 0:3 und hadert mit der Leistung des Unparteiischen.

Kaiserslautern - Trainer Uwe Neuhaus und seine Spieler wurden nach dem Abpfiff der Zweitligapartie beim 1. FC Kaiserslautern von den rund 2000 Union-Fans unter den 33 284 Zuschauern auf dem Betzenberg hingebungsvoll gefeiert. Trotz der zumindest vom Ergebnis her klaren 0:3-(0:0-)Niederlage im Spitzenspiel gab es wie gewohnt keinerlei Differenzen zwischen Spielern und Fans. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangen Pleiten gegen die Spitzenmannschaften Greuther Fürth (2:4) und 1. FC Köln (0:4) führten diesmal äußere Umstände zum dreifachen Punktverlust. „Es ist bitter, dass so ein ausgeglichenes Spiel mehr oder weniger vom Schiri-Gespann entschieden wird. Ich sage sonst nie etwas gegen Schiris, das sind alles auch nur Menschen“, meinte Union-Kapitän Torsten Mattuschka. „Aber heute hat er zwei gravierende Fehler gemacht.“

Der Groll der Union-Kicker richtete sich gegen Schiedsrichter Deniz Aytekin, der die Gäste erst kurz vor der Pause dezimierte und dann dem FCK in der 54. Minute einen umstrittenen Führungstreffer zubilligte. An beiden Szenen beim neuen Tabellenführer aus Kaiserslautern war Angreifer Oliver Occean beteiligt. Erst kam der Kanadier in einem Zweikampf mit Unions Baris Özbek zu Fall. Berlins defensiver Mittelfeldspieler hatte seinen Körper zwischen Ball und Gegner geschoben, aber seinen Gegenspieler unglücklich mit dem Arm im Gesicht getroffen. Aytekin entschied dennoch auf Tätlichkeit und stellte Özbek vom Platz. „Es war keine Absicht, dass er ihm ins Gesicht gehauen hat“, ärgerte sich Mattuschka. „Wenn das eine Rote Karte ist, muss es in jedem Spiel drei oder vier geben.“

Beim 1:0 hatte Occean sich durch einen mehr als grenzwertigen Einsatz gegen Unions Abwehrspieler Fabian Schönheim den entscheidenden Vorteil erarbeitet, um Schlussmann Daniel Haas zu überwinden. Es gab wilde Proteste gegenüber Aytekin und einem seiner Assistenten, allerdings vollkommen vergebens.

Damit war das Taktikvorhaben von Trainer Neuhaus endgültig nicht mehr umzusetzen. Bis zum Feldverweis von Özbek hatte Unions 4-3-2-1-System mit den drei Sechsern Özbek, Damir Kreilach und Michael Parensen sowie Sören Brandy als einziger Spitze in defensiver Hinsicht vortrefflich funktioniert. Offensiv hatte Brandy in der Anfangsphase sogar die Führung für die Gäste auf dem Kopf. „Wir haben mal etwas anderes gemacht. Wir hatten ein Fünfer-Mittelfeld. Wir haben gut gestanden und vieles verhindern können“, sagte Neuhaus. Der FCK, der in den ersten 45 Minuten nur wenig gefährlich wurde, war in Überzahl und mit der 1:0-Führung im Rücken aber nicht mehr zu stoppen.

Nachdem Mattuschka nach siebzig Minuten in aussichtsreicher Position den Ausgleich verpasste, sorgten Florian Dick und der eingewechselte Enis Alushi aufseiten der Gastgeber für den Endstand. „Das ist so bitter. Die Mannschaft sitzt enttäuscht in der Kabine. Das hat sie einfach nicht verdient“, sagte Neuhaus.

Als wäre das nicht genug gewesen, kam es am Bahnhof von Kaiserslautern noch zu Auseinandersetzungen zwischen Union-Fans und der Polizei. Es gab einige leichte Verletzungen. Matthias Koch

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