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Sport: Große Chance vertan

Immer wieder haben Trainer Markus Weise und seine Spielerinnen vor der Weltmeisterschaft in Interviews wiederholt, sie seien seit dem überraschenden Olympiasieg 2004 in Athen konstanter geworden, hätten sich in der Weltspitze etabliert. Den Beweis dafür sind sie bei dem Turnier in Madrid schuldig geblieben.

Von Til Knipper

Immer wieder haben Trainer Markus Weise und seine Spielerinnen vor der Weltmeisterschaft in Interviews wiederholt, sie seien seit dem überraschenden Olympiasieg 2004 in Athen konstanter geworden, hätten sich in der Weltspitze etabliert. Den Beweis dafür sind sie bei dem Turnier in Madrid schuldig geblieben. Zwei Siege gegen Indien und China stehen Niederlagen gegen Spanien und England gegenüber. Das abschließende 0:0 gegen die Niederlande als Achtungserfolg zu bezeichnen wäre ein Fehler. Denn im letzten Gruppenspiel ging es für beide Teams um nichts mehr.

Ärgerlich ist, dass bei dieser Weltmeisterschaft trotz der nur selten überzeugenden Leistung der deutschen Damen mehr drin gewesen wäre, weil das Niveau des ganzen Turniers alles andere als überragend war. Aber die vermeintlich erworbene Konstanz fehlte gerade in den entscheidenden Situationen: ein Tor aus 18 Strafecken, nur sechs Treffer in fünf Spielen insgesamt, dreimal ganz ohne Torerfolg geblieben. So kann man nicht ins Halbfinale kommen. Sich dann noch über schlechte Schiedsrichterleistungen zu beschweren, wirkt wenig souverän.

Wichtig ist jetzt, dass sich die deutsche Mannschaft in den Spielen um Platz fünf bis acht nicht hängen lässt. Denn die Optimalförderung des Bundes gibt es nur bis Platz sechs. Aber auch ihrem Trainer Weise sind die Damen das schuldig, weil der sie in den vergangenen drei Jahren zu großen Erfolgen geführt hat. Für seine wahrscheinliche Beförderung zum Herrenbundestrainer nach der WM kann er ein wenig Starthilfe gut gebrauchen.

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