zum Hauptinhalt
070826ferrari

© AFP

Großer Preis der Türkei: Doppelsieg für Ferrari

Formel-1-Pilot Felipe Massa hat den Großen Preis der Türkei gewonnen. Der Brasilianer siegte in Istanbul vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Bester Deutscher war Nick Heidfeld.

Mit einem eiskalt herausgefahrenen Doppelerfolg im Glutofen von Istanbul hat Ferrari im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft neue Hoffnung geschöpft. Doch auch Titelverteidiger Fernando Alonso machte im brisanten Silberpfeil-Stallduell mit Spitzenreiter Lewis Hamilton Boden gut. Bei Temperaturen von 40 Grad wiederholte Felipe Massa seinen Vorjahressieg und verwies beim Großen Preis der Türkei Stallkollege Kimi Räikkönen auf den zweiten Rang. Den lange Zeit auf dem dritten Platz liegenden Hamilton warf ein geplatzter Reifen 15 Runden vor Schluss auf den fünften Platz zurück. Der Engländer behauptete im McLaren-Mercedes dennoch die Führung nach zwölf von 17 Rennen, büßte aber auch gegenüber Teamkollege Alonso von seinem Vorsprung ein. Der Spanier belegte in seinem 100. Grand Prix den dritten Rang.

Das weitgehend unspektakuläre Rennen verlief für das deutsche Quintett mit Licht und Schatten. Nick Heidfeld aus Mönchengladbach kam im BMW-Sauber auf den vierten Rang. Nico Rosberg aus Wiesbaden fuhr im Williams-Toyota als Siebter zwei WM-Punkte ein. Leer gingen dagegen Ralf Schumacher aus Kerpen im Toyota als Zwölfter, Sebastian Vettel aus Heppenheim im Toro Rosso als 19. und Adrian Sutil aus Gräfelfing im Spyker als 21. aus.

Massa in Gesamtwertung nun Dritter

Im Gesamtklassement verteidigte Hamilton seine Führung vor den letzten fünf Rennen in dieser Saison. Der 22-Jährige hat nun 84 Punkte, der vier Jahre ältere Alonso bleibt Zweiter mit 79 Zählern. Massa überholte seinen Teamkollegen Räikkönen und ist nun mit 69 Punkten Dritter, Räikkönen Vierter (68) vor Heidfeld (47). In der Konstrukteurswertung hat Ferrari leicht aufgeholt mit nunmehr 137 Punkten gegenüber 148 von McLaren-Mercedes. BMW-Sauber ist Dritter mit 77 Punkten.

Am Start gehörten sowohl Alonso als auch Hamilton zu den Verlierern. Während der englische Shootingstar Hamilton seinen zweiten Rang an Räikkönen abgeben musste, verlor der zweimalige Champion gleich zwei Plätze: Sowohl der Pole Robert Kubica im BMW-Sauber als auch dessen Teamkollege Heidfeld drängelten sich an Alonso vorbei. Der Spanier hing vorerst auf dem sechsten Platz und einmal mehr hinter Heidfeld fest, der sich keine Blöße gab. Auch die Bekundungen seines Fan-Clubs - "Hamilton, Du wirst ein Leben ein Verlierer bleiben" und "Massa, steh dem Champion nicht im Weg" - halfen Alonso, der vor dem Rennen mangelnde Unterstützung durch das Team beklagt und so nach dem Burgfrieden vom Bosporus wieder für Unruhe gesorgt hatte, da nur wenig.

Ferrari von Anfang an vorneweg

An der Spitze gaben die beiden Roten, die als einzige aus der Spitzengruppe mit weichen Reifen in das Rennen starteten, mächtig Gas. Sie bauten den Vorsprung auf WM-Primus Hamilton kontinuierlich aus. Etwas aufatmen durfte Alonso, als zuerst Kubica (13. Runde) und dann Heidfeld (18) an die Box kamen. Eine Runde später stoppten auch Räikkönen und Alonso. Und der Spanier reihte sich ebenso wie der Finne vor Heidfeld ins Rennen ein, ehe auch Massa und anschließend Hamilton an die Box kamen. Zwischenzeitlich lag damit der Renault-Mann Heikki Kovalainen vorn. Gewinner des ersten Boxenstopp-Reigens war aber Alonso, der zumindest das Duell mit Heidfeld für sich entschied.

Während Überholmanöver auf dem 5,338 Kilometer langen Istanbul Park Circuit Mangelware blieben, schienen einzig die Strategien den Ausschlag über die Punkteverteilung zu geben. Und da hatte Ferrari auch nach dem zweiten Boxenstopp mit seinen beiden Autos die Nase vorn. Am Ende setzte sich Massa nach 1:26:42,161 Stunden über die Gesamtdistanz von 309,396 Kilometern (58 Runden) durch. Für den Brasilianer war es der dritte Saisonsieg. Zuletzt hatte er am 13. Mai ausgerechnet in der spanischen Heimat von Alonso triumphiert. Ferrari verbuchte rechtzeitig vor dem Heimspiel in Monza in zwei Wochen den zweiten Doppelerfolg in dieser Saison nach dem Großen Preis von Frankreich. Damals hatte Räikkönen vor Massa gewonnen.

Claas Hennig[dpa]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false