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Großschanze: Deutsche Skispringer qualifiziert

Routinier Martin Schmitt schwächelte, Youngster Andreas Wank gab mit den Ton an: Die deutschen Skispringer haben die Qualifikation für den Wettkampf von der Großschanze schadlos überstanden, gehen aber mit unterschiedlichen Gefühlen in die Entscheidung.

Vize-Weltmeister Martin Schmitt (Furtwangen) landete bei nur 128 Metern und wurde 25., der Oberhofer Wank dagegen kam auf 137,5 Meter und war damit bei den Qualifikanten Drittbester. Mit den beiden greifen auch Michael Neumayer (Berchtesgaden) und der im Gesamtweltcup an zehnter Position platzierte und deshalb vorqualifizierte Michael Uhrmann (Rastbüchl) in den Medaillen-Kampf ein. Die Qualifikation gewann der Japaner Noriaki Kasai mit einem Satz auf 142,5 Meter vor seinem Landsmann Daiki Ito.

"So ist es, wenn man etwas ausprobiert. Ich habe den Absprung verhauen. Man sieht die technischen Fehler, und will sie in kurzer Zeit abstellen. Wenn mir das gelingt, ist ein Ergebnis wie auf der kleinen Schanze möglich", bekannte Schmitt, der vor einer Woche Rang zehn belegt hatte. Wie schlecht Schmitts Sprung war, zeigte die Reaktion von Bundestrainer Werner Schuster: Mit aufgeblähten Wangen konnte er nur den Kopf schütteln, um dann aber Entwarnung zu geben: "Der Sprung war sehr holprig, aber es besteht kein Grund zur Sorge."

Deutlich entspannter reagierte er auf Wanks Satz. "Es ist schön zu sehen, wie befreit er hier auftritt. Eine tolle Leistung", lobte Schuster. Der Thüringer sprang technisch sauber und war dementsprechend locker. "Das war wieder ein Schritt nach vorn. Ich fühle mich hier sehr wohl und will versuchen, morgen die besten Sprünge abzurufen", sagte der deutsche Meister.

Wie unterschiedlich die Leistungen der DSV-Springer in der Qualifikation waren, belegte auch Neumayer. "Nicht nur die Landung war schlecht, sondern auch die letzten 50 Meter des Fluges waren nicht toll. Ich habe einfach zu viel Gas gegeben und überdreht", gestand der Berchtesgadener, der auf Platz zwölf landete. Uhrmann dagegen kam bei verkürztem Anlauf auf 134,5 Meter. "Ich habe mit dem Ski noch etwas ausprobiert. Die Sprünge waren noch nicht optimal, ein paar Meter sind noch drin", meinte der Fünftplatzierte von der Normalschanze. Die sind auch nötig, um vielleicht in den Medaillenkampf einzugreifen. Top-Favorit dürfte nach den Sprüngen wieder der dreimalige Olympiasieger Simon Ammann sein. Der Schweizer landete trotz mehrfach verkürztem Anlauf sicher bei 140 Meter. (dpa)

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