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Pep für Jupp? Der FC Bayern dementiert ein Interesse an Josep Guardiola.

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Update

Guardiola zum FC Bayern: Mehr als ein Gerücht?

Ein Hauch von Barca weht durchs winterliche München. Wird der ehemalige Trainer des FC Barcelona, "Pep" Guardiola, neuer Bayern-Coach? Der FC Bayern wiegelt noch ab. Schon bald könnte es eine Entscheidung geben.

Beim FC Bayern München war in den vergangenen Tagen so etwas wie Ruhe eingekehrt: erfolgreiches Trainingslager, alle Testspiele gewonnen, jeweils ohne Gegentor. Ein solch besinnlicher Zustand währt in München selten lange, weshalb am Dienstag der große Knall folgte. Statt Besinnung auf die Partie am Samstag gegen Greuther Fürth war Trubel angesagt am Trainingsgelände. Der Grund: neue Gerüchte um Pep Guardiola. Der spanische Trainer, so berichteten zahlreiche Medien, habe sich mit dem FC Bayern geeinigt. Der Verein dementierte, doch die Anzeichen für eine baldige Entscheidung in der Trainerfrage verdichten sich.

Gerüchte um Neuverpflichtungen gehören in München zur Folklore, meist reagiert der Verein auf so etwas gar nicht. Die Meldung von der Einigung mit dem früheren Trainer des FC Barcelona aber traf die Verantwortlichen mit solch einer Wucht, dass sich Mediendirektor Markus Hörwick entgegen seiner Art zu einer Stellungnahme genötigt sah. „Das ist alles Unsinn“, erklärte er gegen Mittag, als sich das Gerücht gerade zur Tatsache zu verselbstständigen schien. Ursprung der Aufregung war eine Meldung des italienischen TV-Senders Sky Italia gewesen. Der 41 Jahre alte Spanier, hieß es dort mit einigen Konjunktiven, solle sich mit Verantwortlichen des FC Bayern geeinigt haben. Wie gehaltvoll diese Meldung war, zeigte eine weitere Verlautbarung des Senders ein paar Zeilen weiter, wonach Jürgen Klopp bald den AS Rom trainieren werde.

Guardiola selbst hat erst vor kurzem behauptet, dass er in der englischen Premier League arbeiten wolle und es respektlos gegenüber Jupp Heynckes sei, wenn er etwas zu den Bayern sage. Solche Sätze aber dürften Nebelkerzen sein, um in Ruhe mit den Münchnern zu verhandeln. Tatsächlich hatten britische Medien schon im Dezember berichtet, Guardiola tendiere zu München. Und der Spanier selbst hat seit seinem Ausscheiden bei Barcelona im Sommer mehrfach bekundet, wie spannend er die Bundesliga und den FC Bayern finde. In den letzten Monaten waren seine Berater immer wieder mit Verantwortlichen der Bayern gesichtet worden. Am Wochenende soll Josep Maria Orobitg in München gewesen sein. Die Ausflucht, nur einen Ausflug auf einem Vergnügungsdampfer in Frankfurt gemacht zu haben, klingt wenig glaubwürdig.

Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wollte die Meldungen zu Guardiola nur ausweichend beantworten. „Wir haben nie zu einem Gerücht Stellung bezogen und werden das auch jetzt nicht tun.“ Das klang schon weniger nach Dementi als die Verlautbarung aus der Presseabteilung. Tatsächlich haben die Bayern nur dieses Jahr die Chance, Guardiola zu verpflichten. Manchester City, Paris St. Germain, der FC Chelsea, viele Großklubs sind dran an dem Trainer, der in seiner Zeit bei Barcelona zweimal die Champions League gewann.

Sportdirektor Matthias Sammer hatte jüngst im Trainingslager gesagt: „Wir haben einen super Trainer. Die Entscheidung wird so sein, dass diese Superlösung bleibt oder wir eine neue Superlösung präsentieren werden.“ Ohne Superlative machen es die Bayern nicht, weitere hochkarätige Lösungen für den Trainerposten aber sind nicht in Sicht. Es wird also auf Guardiola oder eine Verlängerung mit Heynckes hinauslaufen. Der angestrebte Zeitplan, Ende Februar die entscheidenden Gespräche zu führen, scheint angesichts des wachsenden medialen Drucks überholt: Rummenigge ließ am Dienstag durchblicken, dass eine Entscheidung wohl schon früher zu erwarten sei.

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