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Sport: Guiseppe Busillo muß sich an seinen neuen Job als Rechtsaußen bei den Eisbären noch gewöhnen

Seit dieser Saison hat Guiseppe Busillo seinen Arbeitsplatz nicht mehr in der Kölnarena, sondern im Sportforum Hohenschönhausen. Auf den ersten Blick ein gewaltiger Unterschied: "Ausverkauft", das heißt in Köln 18 000 Zuschauer.

Seit dieser Saison hat Guiseppe Busillo seinen Arbeitsplatz nicht mehr in der Kölnarena, sondern im Sportforum Hohenschönhausen. Auf den ersten Blick ein gewaltiger Unterschied: "Ausverkauft", das heißt in Köln 18 000 Zuschauer. In Berlin, wo seit Jahren statt moderner Arenen nur Luftschlösser gebaut werden, braucht es weit weniger Eishockey-Anhänger, um ein volles Haus zu annoncieren. Wenn heute Stadionsprecher Uwe Schumann "Berlin meldet ausverkauft" jubelt, werden sich gerade 5000 Besucher zur Partie zwischen den Eisbären und den Kölner Haien (Beginn 20 Uhr) im Sportforum eingefunden haben.

"Das war schon ein Erlebnis, eine Saison in der Kölnarena gespielt zu haben", erzählt Busillo, der drei Jahre für die Haie gestürmt hat. Eine Zeit, an die der 29-Jährige gute Erinnerungen hat. Nur der gewünschte Erfolg stellte sich in seiner Kölner Zeit nie so recht ein. "Wir sind stets vergeblich dem Titel hinterhergerannt. In der Hauptrunde lief es meist recht gut, nur in den Play-offs ging immer etwas schief". Animositäten zwischen Einzelnen seien es gewesen, worüber die Haie gestolpert seien. "Das sind triviale Dinge, die aber in den Play-offs entscheiden. So etwas ist unnötig. Man muss seinen Mitspieler nicht lieben, um erfolgreich zu sein. Wenn man zusammen in einem Team steht, dann ist das eben eine Zwangsfreundschaft".

Bei den Eisbären funktioniere die besser als in Köln. "Wenn es ernst wird, dann raufen wir uns zusammen. Die meisten Punkte haben wir gegen die besten sechs Teams geholt". Also eitel Sonnenschein am neuen Arbeitsplatz? "Sagen wir es mal so, auch Jesus hat 13 Leute in sein Team geholt, und selbst er hat einen Fehler gemacht". Nein, im Ernst, er wolle als praktizierender Katholik keinesfalls in den Verdacht der Blasphemie geraten. Eine Kameradschaft wie bei den Eisbären habe er zuvor noch nicht erlebt.

Für fünf Vereine hat der in Toronto geborene Kanadier vor seinem Wechsel nach Berlin gespielt. Nachdem Busillo früh klar geworden war, dass es mit einer Karriere in der National Hockey League nichts werden würde, verschlug es ihn mit 21 Jahren in die Heimat seiner Eltern. In Italien hat sich Busillo wohl gefühlt. Schließlich konnte er dort brillieren. Mit der Zauberei ist es seit seinem Engagement in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zweifellos vorbei. 66 Tore hat er in 124 Spielen für Alleghe und Varese erzielt, in der DEL waren es in 121 Partien nur 17. Konsequenz aus der anderen Rolle, die er nun zu spielen hat. Seine vorrangige Aufgabe ist es, Tore zu verhindern, in Berlin wie vorher in Köln. Immerhin, zuletzt beim 3:0 in Frankfurt hat Busillo seinen ersten Treffer für die Eisbären erzielen können.

Und nichts wäre für ihn schöner, wenn es mit dem zweiten Tor heute klappte. Zumal das erste Wiedersehen mit den Ex-Mitstreitern am 3. Spieltag mit 1:5 in die Hose ging. "Diesmal soll es anders aussehen". Die Haie werden seiner Meinung nach überschätzt, im Vergleich zur Vorsaison seien sie keinesfalls auf jeder Position besser besetzt. "Auch nicht auf der rechten Seite", lacht Busillo, der neue Rechtsaußen bei den Eisbären.

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