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Sport: Gute Reise

Er hat sie alle geschlagen: Prost, Senna, Piquet, Mansell, Hill, Villeneuve, Häkkinen, Alonso. Am Ende aber hat Michael Schumacher den größten Rivalen von allen niedergerungen: sich selbst.

Er hat sie alle geschlagen: Prost, Senna, Piquet, Mansell, Hill, Villeneuve, Häkkinen, Alonso. Am Ende aber hat Michael Schumacher den größten Rivalen von allen niedergerungen: sich selbst. Nach 16 Jahren Formel 1, die er seine „große sportliche Liebe“ nennt, hat er sich zum Rücktritt entschlossen. Herzlichen Glückwunsch, Herr Schumacher, möchte man ihm hinterherrufen. Bleiben Sie gesund und machen Sie was aus Ihrem weiteren Leben.

Die wahren Gründe für den Rücktritt kennt nur Schumacher selbst, aber sie müssen stark gewesen sein. So stark, dass er das losließ, was er am meisten liebt. Egal, was er alles in seinem Rennfahrerleben erreicht und getan hat, wie viele Grand Prix er gewonnen und wie vieler Tricks er sich bediente, sein wichtigstes Rennen hat er erst jetzt gewonnen: Es ist das Rennen gegen sich selbst. Diesen Sieg kann man nicht hoch genug bewerten in seiner Disziplin, in der es irgendwie auch entlang der Lebenslinie geht. Er hat selbst entschieden, wann für ihn Schluss ist, ab wann er sich nicht mehr dieser Gefahr aussetzt. Es sind noch nicht die jungen Kontrahenten gewesen, die ihm davon gefahren sind und ihn in Rente geschickt haben. Auch hat ihm nicht ein schwerer Unfall die Entscheidung abgenommen. Diese seine Entscheidung hat deshalb auch etwas mit Demut demgegenüber zu tun, was er eigentlich am besten kann.

Der Formel 1 wird Schumacher fehlen, seinen Fans auch. Die Formel 1 und die Fans werden’s überwinden. Wird es ihm gelingen? Ein Comeback wäre womöglich das Schlimmste, was ihm in seinem neuen Leben passieren könnte.

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