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Sport: Guter Rat aus Charlottenburg

Vor den Play-offs: SCC empfiehlt Mirko Culic als Volleyball-Trainer in Düren

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Bernd Werschecks Verdienste sind unbestritten. Er hat Evivo Düren innerhalb von fünf Jahren von weit unten an die Spitze der Volleyball-Bundesliga herangeführt, schnurstracks vorbei am SC Charlottenburg. Doch vor zwei, drei Monaten teilte der 45-Jährige seinem Verein mit, dass er nach der Saison als Trainer aufhören werde. Die Verwunderung in Düren über diesen Entschluss wich schnell reger Betriebsamkeit. Der Klub schaute sich nach einem Nachfolger um. Und hat ihn inzwischen gefunden. Vor dem ersten Spiel heute im Play- off-Halbfinale um die deutsche Meisterschaft gegen den SC Charlottenburg gilt als nahezu sicher, dass Mirko Culic von der nächsten Saison an das Traineramt in Düren übernehmen wird. „Das kann ich bestätigen“, sagt Dürens Geschäftsführer Rüdiger Hein, schränkt lediglich ein: „Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben.“

Das Pikante vor dem ersten von maximal drei Play-off-Spielen gegen den SCC: Mirko Culic hat bis Mai 2005 die Charlottenburger trainiert. Sein Vertrag wurde danach überraschend nicht verlängert. Ein Grund für die Trennung: Der SCC war im Kampf um die Meisterschaft schon im Halbfinale ausgeschieden, nach nur zwei Spielen – gegen Düren. Culic habe, so lautete ein weiterer Vorwurf an die Adresse des 43-jährigen Bosniers, die Spieler des SCC nicht mehr richtig motivieren können.

Dass Culic, ein ehemaliger Weltklasse-Zuspieler, demnächst in Düren anheuert, daran haben auch die Charlottenburg ihren Anteil. „Man trifft sich ja ab und zu auf Liga-Tagungen. Da bin ich von Dürener Seite mal auf Mirko angesprochen worden“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand. Er empfahl dem Konkurrenten die Verpflichtung wärmstens. „Wir bekommen einen erfahrenen, guten Trainer“, sagt Dürens Rüdiger Hein. Der Klub plane mit Culic „nicht nur für ein Jahr, sondern längerfristig“. Die Vertragsverhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss.

Und Bernd Werscheck, der Erfolgreiche? „Die Zeit ist einfach reif, als Trainer aufzuhören“, sagt Werscheck. „Soll ich warten, bis die Erfolge ausbleiben, und der Verein gezwungen ist, mich zu entlassen?“ Um die eigene Zukunft muss sich der Diplom-Trainer nicht sorgen. Es gibt Anfragen anderer Klubs, aber auch die Überlegung, ihn weiter an Düren zu binden. „Neue Herausforderungen“, sieht Hein für Werscheck in Düren und würde ihn gerne als Manager weiterhin im eigenen Verein beschäftigen. Der Noch-Trainer ist nicht abgeneigt: „Wir brauchen professionellere Strukturen.“

Werschecks Augenmerk richtet sich aber erst einmal auf den SCC – und das bevorstehende Halbfinale. Heute startet die Play-off-Serie in Düren, am Samstag (19 Uhr, Sömmeringhalle) folgt Teil zwei in Berlin. Für Werscheck soll danach schon alles entschieden sein zugunsten der Dürener. „Ich hätte gerne Ostern frei“, sagt er.

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