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Ich bleibe. Philipp Kohlschreiber erreicht als einziger deutscher Spieler in Stuttgart das Halbfinale.

© dpa

Haas in Stuttgart raus: Hoffnungen ruhen auf Kohlschreiber

Philipp Kohlschreiber steht in Stuttgart als einziger Deutscher im Halbfinale. Thomas Haas scheiterte überraschend. Auch für Lokalmatador Michael Berrer war im Viertelfinale Endstation.

Thomas Haas ertrug sein bitteres Aus mit Fassung, Philipp Kohlschreiber ballte erleichtert die Faust. Als einziger deutscher Tennisprofi hat der 29-Jährige das Halbfinale beim Stuttgarter ATP-Turnier erreicht und nährt damit die Hoffnungen der Fans auf einen Heimsieg. Der an Nummer zwei gesetzte Augsburger bezwang am Freitag den Franzosen Gael Monfils nach seiner starken Vorstellung mit 6:4, 6:4.

Zuvor war für Haas überraschend im Viertelfinale Endstation gewesen. Der an Nummer eins gesetzte Publikumsmagnet unterlag dem Italiener Fabio Fognini verdient mit 2:6, 4:6. „Es lief unglücklich für mich“, sagte der Weltranglisten-Elfte gefasst. „Ich habe sicher nicht meinen besten Tag erwischt. Ich habe versucht, mich reinzukämpfen.“ Haas, der kommende Woche in Hamburg an den Start geht, haderte mit einigen kniffligen Entscheidungen des Unparteiischen. „Es ist immer ein Mist mit den Schiedsrichtern auf Sand“, sagte er. „Schade, dass es nicht mehr weitergeht.“ Haas fand gegen seinen Kontrahenten nie den Rhythmus und verlor nach 1:14 Stunden. Fognini bekommt es am Samstag bei der mit 467 800 Euro dotierten Sandplatzveranstaltung mit Roberto Bautista Agut zu tun. Der Spanier profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe des Lokalmatadoren Michael Berrer.

Für Kohlschreiber lief dagegen alles nach Plan. Mit seinem soliden Grundlinienspiel hatte er gegen den Franzosen Monfils keine Probleme und feierte nach 1:10 Stunden seinen 100. Erfolg auf Sand. Der Augsburger trifft nun auf Victor Hanescu, den er bei den French Open noch klar besiegt hatte. Der Rumäne schaltete überraschend den an Nummer vier gesetzten Franzosen Benoit Paire nach 1:12 Stunden mit 7:5, 6:2 aus.

Nach seinem Stottersieg gegen den Letten Ernests Gulbis wollte Haas so schnell wie möglich seinen Rhythmus finden. Mit seinem druckvollen Grundlinienspiel nahm ihm Fognini aber schon nach zwölf Minuten das Aufschlagsspiel ab. Der in Los Angeles lebende Deutsche haderte mit seiner Leistung. Gegen das clevere Spiel des Italieners fand er kein Rezept. Die Quittung: Nach 28 Minuten holte sich Fognini das nächste Break und gewann Durchgang eins mit 6:2.

14 Jahre nach seiner Finalniederlage in Stuttgart gegen den Schweden Magnus Norman wollte sich Haas so nicht verabschieden. Zwei Breakbälle beim Stand von 1:0 konnte er aber nicht verwerten. Die ehemalige Nummer zwei der Welt rümpfte die Nase, schüttelte den Kopf. Haas kam zwar besser in die Partie, ihm unterliefen jedoch weiter zu viele leichte Fehler.

„Tommy, komm'“, feuerten ihn die Fans an. Aber auch beim Stand von 3:2 konnte Haas drei Breakbälle nicht für sich entscheiden. Besser machte es der Italiener, der sich im direkten Gegenzug das Aufschlagsspiel seines Gegners holte. Haas kämpfte: Drei Matchbälle wehrte er ab, ehe Fognini schließlich den Sieg holte.

Bitter endete das Weissenhof-Turnier auch für Lokalmatador Berrer. Wegen Problemen am linken Ellbogen musste der Stuttgarter beim Stand von 2:6, 1:0 gegen Bautista Agut aufgeben. „Die Trizepssehne ist entzündet“, sagte der 33-Jährige. „Es fühlt sich eigentlich nicht so schlimm an.“ Der Weltranglisten-153. habe aber nicht richtig aufschlagen können, selbst das Zähneputzen habe nicht geklappt. Berrer musste sich im Krankenhaus untersuchen lassen.

„Das ist extrem bitter“, bilanzierte er geknickt. Berrer hatte Spritzen bekommen, Schmerztabletten genommen. Nichts half. „Es ist sehr deprimierend, dass es so endet“, sagte der Stuttgarter. Immerhin geht das Turnier für Kohlschreiber weiter. (dpa)

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