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Champions League - Maccabi Haifa - Bayern München

© dpa

Haifa - Bayern München 0:3: Bayern gewinnt in Israel

Nach einer torlosen ersten Halbzeit gewinnen die Münchner im ersten Spiel der Gruppenphase der Champions League noch 3:0 gegen Maccabi Haifa.

Und wieder stand Thomas Müller beim FC Bayern im Mittelpunkt. Zwei späte Tore von Youngster Thomas Müller sicherten dem FC Bayern einen schmeichelhaften 3:0-Sieg. Gegen das mutig aufspielende Maccabi Haifa hatten sich die Münchner lange äußerst schwer getan.

Früh am Morgen hatte in Bastian Schweinsteigers Hotelzimmer das Telefon geklingelt. Zwei Scherzbolde der Radiostation Kol Rega (kursiv) baten den verschlafen vor sich hin murmelnden Münchner, den Sieg gegen Haifa nicht zu hoch ausfallen zu lassen. „1:0, 2:0 okay, aber bloß nicht 6:0“, sagte einer der Radiomänner. „6:0, das ist kein gutes Ergebnis, wenn Israel gegen Deutschland spielt. Sie wissen schon: wegen dem Krieg.“ Ob der Mittelfeldspieler den makabren Witz verstand, konnte nicht mehr festgestellt werden; Schweinsteiger legte kurz darauf den Hörer auf.

Hellwach hätten der 25-Jährige und seine Mitspieler um 21:45 Uhr Ortszeit also sein müssen. Die Bayern begannen vor 38 789 sehr lauten Zuschauern auch konzentriert; Haifa stand trotz offensiver Grundausrichtung mit viel Respekt in der eigenen Hälfte. Ivica Olic gelang erst ein Abseitstor, dann nicht mehr viel: eine Vorlage von Philipp Lahm brachte der Kroate den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unter.

Maccabi merkte, dass die Münchner trotz gefälliger Stafetten im Mittelfeld keine entscheidenden Strafraumaktionen zuwege brachten. Der bayerische Dreier-Sturm rochierte fast ein bisschen zu viel: ohne den von Natur aus gerne auf die Flügel ausweichenden Olic als feste Größe in der Angriffszentrale fehlte die Präsenz. Auf der anderen Seite begannen die Grünen gezielt, Bayerns linke Abwehrseite auf ihre Durchlässigkeit zu testen. Holger Badstuber hatte in seinem ersten Europapokalspiel sehr viel Mühe.

Die Besucher im Ramat-Gan-Stadion bejubelten den Halbzeitpfiff wie einen kleinen Sieg. Die Pause tat dem israelischen Meister gut: Routinier Yaniv Katan scheiterte nach groben Patzern von Philipp Lahm und Daniel van Buyten an Hans-Jörg Butt. Bayern blieb in der schwülen Spätsommernacht merkwürdig passiv. Man hatte den Eindruck, sie würden auf die Einwechslung von Mario Gomez warten. Bevor Louis van Gaal seinen Männern den Gefallen tat, raffte sich Robben zu einem Gewaltschuss auf - Davidovitch wehrte den abgefälschten Freistoß ab. Es kam endlich: Gomez, für den entnervten Ribéry. Es fiel: das 1:0, durch van Buyten (64.) Der Belgier hatte nach einer Flanke von Anatoli Timoschuk und Gomez’ erster Ballberührung das Leder humorlos insNetz gehämmert.

Maccabi kam kurzzeitig aus de Balance, die Bayern endlich ins Rollen. Besonders Robben nützte nun den Platz für überlegte Vorstöße. Zählbares sprang allerdings nichts heraus. Eyal Golasa klärte Olic’ Kopfball auf der Linie, bevor die Gäste ihre Schlussoffensive starteten. Butt erwies sich als Rückhalt. Einen platzierten Schuss von Wladimir Dwaschwili lenkte er über das Tor; acht Minuten vor dem Schlusspfiff hielt er auch einen Kopfball des Georgiers sicher. Der momentan scheinbar unvermeidliche Müller zog dann einfach mal von der Strafraumgrenze ab: flach schlug der Ball zum schmeichelhaften 2:0 ein. (86.) Die Radiomoderatoren hätten vielleicht besser bei dem 20-Jährigen anrufen sollen. Müller verwandelte Gomez’ scharfe Hereingabe zum 3:0. Damit waren die Bayern am Ende weitaus besser bedient als die entkräfteten Gastgeber.

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