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Gegen den Wind. Bei schwierigen Bedingungen konnte Sabrina Mockenhaupt ihren Titel über die halbe Marathondistanz nicht verteidigen. Foto: ddp

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Halbmarathon: Zwei Serien und ein Ende

Sabrina Mockenhaupt wird beim Berliner Halbmarathon Dritte. Die Siegermedaillen gehen bei den Frauen und bei den Männern nach Afrika.

Berlin - Zwei Siegesserien gingen beim Berliner Halbmarathon am Sonntag zu Ende. Achtmal in Folge hatte ein Kenianer beim hochklassigsten deutschen Rennen über die Distanz von 21,0975 Kilometern gewonnen. Nun kam ihnen ein Äthiopier zuvor: Der 28-jährige Eshetu Wondimu gewann das Rennen in 60:16 Minuten mit nur einer Sekunde Vorsprung vor dem Kenianer Peter Kirui und seinem Landsmann Maregu Zewdie (60:24).

Die andere Erfolgsserie, die beim Berliner Halbmarathon endete, war die von Sabrina Mockenhaupt. Die 29-jährige Läuferin des Kölner Vereins für Marathon war als Titelverteidigerin ins Rennen gegangen. Keines ihrer fünf Straßenrennen in Berlin hatte Sabrina Mockenhaupt verloren. Doch nun endete diese Serie. Nach 69:57 Minuten erreichte Sabrina Mockenhaupt als Dritte das Ziel. Immerhin, eine Zeit unter 70 Minuten ist bei zeitweiligem Gegenwind eine gute Leistung und zudem eine deutsche Jahresbestzeit. Doch zwei Kenianerinnen waren stärker als Mockenhaupt. Schnellste Frau im Rennen der 23 799 Halbmarathonläufer – Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, hatten sich 27 051 Athleten aus 94 Nationen angemeldet – war die 21-jährige Pasalia Kipkoech. Die Kenianerin gewann in 69:43 Minuten vor ihrer Landsfrau Eunice Kales (69:50). Der starke Lauf von Pasalia Kipkoech war keine große Überraschung, auch nicht für Sabrina Mockenhaupt. Denn die Kenianerin hatte Ende des vergangenen Jahres mit einer hochklassigen Leistung auf sich aufmerksam gemacht: Sie gewann den legendären Silvesterlauf von Sao Paulo über 15 Kilometer. Seitdem hatte sie sich auf den Berliner Halbmarathon vorbereitet.

Mockenhaupt muss früh abreißen lassen

Schon frühzeitig im Rennen hatten sich Pasalia Kipkoech und Eunice Kales von ihren Konkurrentinnen abgesetzt. An der 10-Kilometer-Marke, die die beiden Kenianerinnen nach 32:55 Minuten erreicht hatten, lagen sie elf Sekunden vor Sabrina Mockenhaupt. Die 29-Jährige hatte im Gegenwind auf den ersten sieben Kilometern bewusst ein langsameres Tempo gewählt, um auf der zweiten Streckenhälfte noch zulegen zu können. Und es sah fast so aus, als könne sie mit dieser Taktik wie vor einem Jahr zum Erfolg kommen. Bis zwei Kilometer vor dem Ziel hatte die Titelverteidigerin den Abstand auf drei Sekunden verkürzt und die etwas hinter Kipkoech zurückhängende Kales fast eingeholt. Doch die Kenianerinnen sahen Mockenhaupt kommen und konnten noch einmal zulegen. „Ich war mir meiner Sache nicht sicher – ich habe gebetet, dass ich gewinnen würde“, erklärte Pasalia Kipkoech. „Ursprünglich dachte ich, dass ich für einen Sieg 67 Minuten laufen müsste.“

Mockenhaupt hingegen sagte: „Ich wusste früh im Rennen, dass es mit einer Bestzeit nichts werden würde. Am Ende waren die beiden Kenianerinnen einfach zu stark für mich.“ Der Wind und die mäßige Form verhinderten eine Bestzeit wie im vergangenen Jahr (68:45 Minuten). „Zweieinhalb Monate Training reichten nicht“, erklärte Mockenhaupt. Weil sie zur Sportfördergruppe der Bundeswehr gehört, musste sie im November und Dezember einen Feldwebel-Lehrgang absolvieren. Jetzt will sich Mockenhaupt wieder auf die 10 000 Meter konzentrieren und über diese Distanz bei den Europameisterschaften in Barcelona im Sommer eine Platzierung unter den ersten Acht erreichen.

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