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Sport: Hallen-Leichtathletik-WM: Fitschen in Lissabon nur Zuschauer

Jan Fitschen hat die Startnummer 155 und eine offizielle Akkreditierung für die Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Doch damit nahm er gestern Morgen auf der Tribüne des Pavilhao Atlantico Platz, um seinen Wettbewerb zu beobachten.

Jan Fitschen hat die Startnummer 155 und eine offizielle Akkreditierung für die Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Doch damit nahm er gestern Morgen auf der Tribüne des Pavilhao Atlantico Platz, um seinen Wettbewerb zu beobachten. Denn die Nummer und die Zulassung reichten nicht, um auch tatsächlich über 3000 m starten zu dürfen. Noch in der Nacht zum Freitag hatte der Leichtathletik-Weltverband IAAF endgültig entschieden, dass der Wattenscheider 3000-m-Läufer nach seinem Rennen gegen den gesperrten Dieter Baumann regelkonform suspendiert bleibt.

"Die letzten zwei Wochen haben sehr an mir gezehrt. Aber die Ablehnung der IAAF kam nicht unerwartet", erklärte Fitschen.

Schon am Donnerstag hatte der Präsident der IAAF, Lamine Diack einen Start des Deutschen ausgeschlossen. Man habe bereits eine Ausnahme gemacht für die Deutschen Crossmeisterschaften, eine weitere werde es nicht geben. Da nutzte auch die Bittschrift deutscher Spitzenathleten an den Weltverband nichts, welcher der IAAF-Generalsekretär Istvan Gyulai gute Chancen eingeräumt hatte. Doch auch bei einer nochmaligen Beratung der IAAF-Spitze änderte sich nichts mehr. Aufs Ganze wollte Fitschen dann auch nicht gehen. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte ihm angeboten, per Einstweiliger Verfügung zu versuchen, seinen Start zu erzwingen. "Gerichtlich vorzugehen, halte ich für falsch", sagte Fitschen, der dabei auch daran dachte, dass noch unklar ist, wie lange seine Sperre dauern wird. Bei der morgen beginnenden IAAF-Councilsitzung wird über das Strafmaß der acht Baumann-Gegner entschieden. Davor wollte Fitschen nichts riskieren, in der Hoffnung, dass er im Sommer wieder startberechtigt sein wird. "Ich fühle mich nicht als Bauernopfer, aber ich habe das Gefühl, dass sich der DLV durchaus mit der IAAF hätte einigen können."

"Im Moment bin ich wütend und habe keine Lust zum Laufen", sagt Fitschen, nachdem klar war, dass er Finalchancen gehabt hätte. Sein nächstes Ziel ist klar - die nächste WM. Die findet in Edmonton im August statt. Und was macht er nun mit seiner Startnummer? "Die hänge ich zu Hause auf. Vielleicht kann ich ja in ein paar Jahren darüber lachen."

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