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Sport: Hamburger Nächte sind kurz Dem HSV läuft vor dem Saisonstart die Zeit davon

Hamburg - Es muss jetzt alles sehr schnell gehen. Der ursprünglich auf zwei Tage angelegte Fitnesstest dauerte nur noch einen Nachmittag, an diesem Samstag und Sonntag wird gleich zweimal trainiert beim Hamburger SV und am Montag geht es ins Sommertrainingslager nach Längenfeld.

Hamburg - Es muss jetzt alles sehr schnell gehen. Der ursprünglich auf zwei Tage angelegte Fitnesstest dauerte nur noch einen Nachmittag, an diesem Samstag und Sonntag wird gleich zweimal trainiert beim Hamburger SV und am Montag geht es ins Sommertrainingslager nach Längenfeld. Dann sind es noch dreieinhalb Wochen bis zum ersten Pflichtspiel der Saison – am 30. Juli spielt der HSV in der Qualifikation zur Europa League.

Dass die Hamburger am Sonnabend vor nur 500 Fans als letzter Bundesligaklub in die Vorbereitung starteten, liegt nicht am neuen Cheftrainer Bruno Labbadia. Der hätte gern früher angefangen. Sein Vorgänger Martin Jol hatte noch im Mai festgelegt, wann beim HSV begonnen wird. Doch Jol ist Geschichte, ebenso Sportchef Dietmar Beiersdorfer und einige seiner Mitarbeiter, und Labbadia muss nun sehen, wie er die vielen losen Enden bei den Hamburgern miteinander verbindet. Das erste Rezept heißt: Eile. „Wir müssen uns schnell kennenlernen“, sagt er. Labbadia scheint jetzt schon den Druck zu spüren, der auf ihm als Nachfolger des äußerst beliebten und bis in die Spätphase der abgelaufenen Serie erfolgreichen Jol lastet – wenig Zeit, wenig Geld (etwa 16 Millionen Euro für neue Spieler), hohe Erwartungen und eine Doppelaufgabe, die ihm alles abverlangt: schon am Tag vor dem Start hatte Labbadia wenn nicht erschöpft, so doch angestrengt gewirkt: „Die Nächte in Hamburg sind kurz. Ich muss flexibel sein und die Familie auch, wenn ich sage: Morgen ist doch kein Urlaub, ich fahre nach Hamburg.“

Labbadia muss den Job von Beiersdorfer, seinem Freund und Ex-Kollegen als Profi beim HSV, mit übernehmen. Labbadia verhehlt nicht, dass er lieber mit „Didi“, wie er sagt, zusammengearbeitet hätte, nun aber sei es so: „Ich kümmere mich um den sportlichen Teil, Herr Hoffmann um das Wirtschaftliche.“ Es kann gut sein, dass Labbadia bis in den Herbst hinein diese für ihn bislang unbekannte Machtfülle behalten darf – denn erst sollen Stars, dann ein Sportchef kommen.

Hoffmann muss namhafte Spieler verpflichten, auch, um bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. Juli etwas vorweisen zu können. Die mächtige Fanvereinigung „Supporters“ hat den Rauswurf Beiersdorfers scharf kritisiert. Sie stößt sich auch an Hoffmanns Art der Vereinsführung. In Zé Roberto hat es einen ersten interessanten und aussichtsreichen Einkauf gegeben. Frank Heike

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