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Trainer mit Glücksgriff: Der von Thorsten Fink eingewechselte Hakan Calhanoglu traf doppelt.

© dpa

Hamburger SV - Braunschweig 4:0: Aufsteiger als Aufbaugegner

nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen hat der Hamburger SV endlich den ersten Sieg eingefahren. Aufsteiger Eintracht Braunschweig bleibt dabei aber einmal mehr den Beweis der Erstligatauglichkeit schuldig.

Hamburg - „Man braucht nur den richtigen Gegner“, rief der Hamburger Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow, als er nach dem 4:0 (2:0)-Sieg des HSV gegen Eintracht Braunschweig die Treppen Richtung Kabinen hinunter eilte. Und Jarchow hatte recht: Denn mehr als ein Pflichtsieg war dieser erste Saisonerfolg nicht für die Hamburger – dafür spielte der Aufsteiger aus Braunschweig zu schwach und bleibt eine leichte Beute für die Gegner in der Bundesliga.

Der richtige Klub zur richtigen Zeit – das werden auch Trainer Thorsten Fink und Sportchef Oliver Kreuzer gedacht haben. Jubelnd fielen sie sich beim Schlusspfiff in die Arme. Für Fink wäre es ganz eng geworden, hätte sein Team ihn am Samstagnachmittag wieder ähnlich blamiert wie vor zwei Wochen beim 1:5 gegen Hoffenheim.

Intern galt es als ausgemacht, dass der HSV sich im Falle einer deutlichen Niederlage von ihm getrennt hätte. Das wäre dann eine sehr undankbare Aufgabe für seinen Freund und Vorgesetzten Kreuzer gewesen. So aber konnte Fink zufrieden resümieren: „Wir haben heute einfach gut gespielt, und ich habe richtig aufgestellt und eingewechselt. Der erste Sieg ist sehr wichtig für das Selbstvertrauen und die Stimmung.“ Er hatte mit ungewohnter Taktik begonnen und in Jacques Zoua und Maximilian Beister zwei Stürmer aufgestellt, dahinter half Rafael van der Vaart auf dem Weg nach vorn und ließ sich von Petr Jiracek und Milan Badelj unterstützen. Das passte gut, und insofern war Finks Eigenlob nachvollziehbar.

Dank der frühen Tore von van der Vaart und Zoua und der späten Treffer des eingewechselten Talents Hakan Calhanoglu verlebte der HSV einen entspannten Nachmittag – sieht man von den ersten fünf Minuten ab, in denen Braunschweig sehr offensiv (und offen) auf ein frühes Tor und anschließende Hamburger Verunsicherung hoffte. Als das Überraschungsmoment ausblieb und die Gegentore nach Fehlern folgten, war Braunschweig chancenlos. Trainer Thorsten Lieberknecht sagte: „Es ist eine große Herausforderung für uns, diese Saison zu spielen. Da geben wir nicht auf. Ich habe auch heute gute Ansätze gesehen.“

Man konnte dabei zusehen, wie Lieberknechts Elf nach dem schwungvollen Start und dem späteren Rückstand überfordert war. Auch ihm fiel taktisch nichts mehr ein, um der Partie eine Wende zu geben, spielerisch ist seine Bank ohnehin dünn besetzt. So wurde es am Ende eine 0:4-Klatsche, die in Tateinheit mit dem punktlosen Saisonstart für die bald endende Transferphase die Frage aufwirft, ob sich die Eintracht aus dieser Tristesse nur durch einige neue Spieler wird befreien können. Frank Heike

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