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© p-a/dpa

Hamburger SV: Endlich Weltklasse: Ruud van Nistelrooy kommt zum HSV

Durch das 0:1 in Dortmund fällt der HSV auf Platz fünf zurück. Doch anstatt sich über die Niederlage beim beeindruckenden BVB zu grämen, freuen sich die Hamburger auf ihren neuen Stürmer Ruud van Nistelrooy.

Besonders deprimiert wirkten die Spieler des Hamburger Sportvereins nicht angesichts der Niederlage in Dortmund. Die Vorfreude, Ruud van Nistelrooy in der Hansestadt begrüßen zu dürfen, überdeckte den Gram über die weitgehend dürftige Leistung beim 0:1 (0:1), das Nelson Valdez am Samstag mit seinem Tor vor 80 552 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion sichergestellt hatte. Ganz klar, es war ein Rückschlag für den hoch ambitionierten Klub, aber was macht das schon angesichts der Prophezeiung, bald einen der renommiertesten Stürmer auf diesem Globus in seinen Reihen zu wissen? Van Nistelrooy ist bislang der einzige Spieler, dem es gelungen ist, in drei wichtigen europäischen Ligen (Niederlande, England, Spanien) Torschützenkönig zu werden.

Nun wird er in deutschen Stadien auflaufen. Der HSV bezahlt keine Ablöse für van Nistelrooy. Ohne dessen gesundheitliche Probleme hätte Real Madrid kaum die Zustimmung gegeben, die bis zum Saisonende vorgesehene Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden. Nach einer Meniskusoperation im November 2008 musste van Nistelrooy zehn Monate pausieren. Deshalb kam der Angreifer, dessen Knie wieder vollständig hergestellt sein soll, in dieser Saison in Madrid erst einmal zum Einsatz.

Der Vertrag beim HSV ist bis 30. Juni 2011 datiert, die Hamburger müssen lediglich das Jahresgehalt bezahlen, das auf vier Millionen Euro taxiert wird. Der HSV bekommt in dem 33-Jährigen einen „Top-Mann mit einer sensationellen Einstellung“, wie Trainer Bruno Labbadia betont. Und einen Stürmer mit einer geradezu atemberaubenden Quote: In 295 Ligaspielen für den PSV Eindhoven, Manchester United und Real hat van Nistelrooy 203 Tore erzielt, nun will er sich mit vielen weiteren Treffern für die WM in Südafrika empfehlen. „Über die Qualität eines solchen Spielers müssen wir nicht diskutieren“, sagt Mladen Petric, der neben van Nistelrooy stürmen wird. „Das ist ein absoluter Weltklassemann.“

Ein wenig Geduld werden die Hamburger allerdings noch aufbringen müssen. Van Nistelrooy plagt derzeit ein Muskelfaserriss in der Wade, sein Einsatz beim Heimspiel gegen Wolfsburg am Freitag ist ausgeschlossen.

Einen Spieler wie van Nistelrooy zu verpflichten ist für Borussia Dortmund nicht möglich. Vorbei sind die Zeiten, in denen mit riesigem finanziellen Aufwand das Beste verpflichtet wurde, was der Markt hergab. Seit dem Beinahe-Crash haben sie in Dortmund eine neue Geschäftsphilosophie entdeckt, die sehr viel charmanter ist als das Wedeln mit dem Scheckheft. Der BVB präsentiert eine junge, ambitionierte Mannschaft, die in der Lage ist, begeisternden Fußball zu spielen. Neun Siege und drei Unentschieden hat es seit der Derbyniederlage gegen Schalke gegeben, die letzten sechs Spiele wurden in Serie gewonnen. Dortmund ist bis auf Platz vier geklettert, gegen den HSV agierte der BVB über weite Strecken wie eine Spitzenmannschaft. Trainer Jürgen Klopp sah „ein großartiges Spiel, wir haben sehr, sehr wenig zugelassen“.

Hamburgs Manndecker Joris Mathijsen rieb sich angesichts der Intensität der gegnerischen Darbietung verwundert die Augen. „Mann, sind die heiß, das ist eine Qualität, der wir nicht viel entgegenzusetzen hatten.“ Eine beeindruckende Fitness, unheimliche läuferische Präsenz und eine starke taktische Ordnung, das sind die wichtigsten Bausteine des Höhenflugs. Jürgen Klopp und seine jungen Wilden präsentieren das spannendste Projekt, das die Bundesliga derzeit zu bieten hat. Zum Beispiel die 21 Jahre alten Neven Subotic und Mats Hummels. 21 Mal haben beide nun zusammen in der Innenverteidigung gespielt, ohne auch nur ein einziges dieser Spiele zu verlieren. Davor tritt mit Nuri Sahin, 21 Jahre, und Sven Bender, 20, ein weiteres hoch veranlagtes Duo im defensiven Mittelfeld an. Marcel Schmelzer, 22, und Kevin Großkreutz, 21, vervollständigen die junge Garde. Sahin und Bender brillieren derzeit im Wochenrhythmus. Als Jürgen Klopp den entkräfteten Bender Mitte der zweiten Halbzeit vom Feld holte, erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzen.

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