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HAND  gestoppt: Ein Sieg der Emotionen

Friedhard Teuffel verabschiedet sich von spannenden Weltmeisterschaften

Flacher, langsamer, kürzer – na und? In manchen Rennen dieser Weltmeisterschaften raste die Zeit schneller als die Läufer und wirkte die Erdanziehungskraft in einigen Wettbewerben stärker als sonst auf Springer und Wurfgeräte. Gemessen an absoluten Zahlen war es keine herausragende WM. Drei Weltrekorde gab es, für zwei von ihnen ist das Phänomen Usain Bolt verantwortlich, für den dritten die Polin Anita Wlodarczyk in der noch vergleichsweise jungen Disziplin Hammerwurf der Frauen.

Ob das Dopingkontrollsystem für ausgebliebene Bestleistungen verantwortlich ist, lässt sich nicht sagen. Es wäre auf jeden Fall verwunderlich, weil es doch noch riesige Lücken aufweist. Diese WM hat jedoch gezeigt, dass die Leichtathletik im Grunde nicht auf Rekorde angewiesen ist. Das Publikum schätzt den Wettkampf, und die 100 Meter der Männer gehören zu den wenigen Disziplinen, in denen Zahlen noch mehr bedeuten als ein spannender Wettbewerb.

Jeder Tag dieser WM bot emotionale Höhepunkte, es begann im Stadion am ersten Tag mit einem spannenden Finale über 10 000 Meter der Frauen und hörte am letzten Tag auf, unter anderem mit einem Duell auf der Zielgeraden des 5000-Meter-Finals. Es passte gut ins Bild, dass die scheinbar unbesiegbare Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa gerade bei dieser WM scheiterte und ohne gültigen Versuch Letzte wurde. Das zeigte die menschliche Seite der Leichtathletik, auch Isinbajewa war ein Gesicht dieser WM, wenn auch ein trauriges.

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