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Komm zu mir. Silvio Heinevetter hatte in Lemgo Probleme ins Spiel zu finden. Dann steigerte sich der Nationalkeeper allerdings erheblich.

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Handball-Bundesliga: 29:28 - Füchse Berlin gewinnen beim TBV Lemgo

Nach zuletzt zwei Niederlagen holen die Füchse Berlin wieder einen Sieg in der Handball-Bundesliga. Beim TBV Lemgo setzt sich der DHB-Pokalsieger in einem umkämpften Match knapp mit 29:28 durch.

Ungefähr so ist das am Sonntag auch gelaufen. An der Seitenlinie standen fast alle, Bankspieler, Trainer, Co-Trainer, und haderten ein bisschen mit sich selbst und ein bisschen mehr noch mit den Schiedsrichtern. Diesmal waren die Rollen allerdings vertauscht. Berliner Beteiligung? Nicht am Mittwochabend. Lemgoer Beteiligung? Umso größer. Im Bundesligaspiel zweier Mannschaften, die nach einem guten Saisonstart zuletzt doch sehr hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren, lieferten sich die Füchse und der TBV ein gleichermaßen unterhaltsames wie spannendes Duell - mit dem besseren Ende für die Füchse.

Die Berliner begannen mit der identischen Aufstellung, die schon am Sonntag bei der ersten Heimniederlage der Saison gegen Hannover-Burgdorf (28:29) aufgelaufen war. Andererseits sind die Optionen für Trainer Sigurdsson mit einem Blick auf die Verletztenliste im Moment eben auch sehr überschaubar. Bekanntlich fehlen neben Spielgestalter Bartlomiej Jaszka und Abwehrchef Denis Spoljaric auch Linksaußen Colja Löffler sowie Rückraumspieler Pavel Horak für längere Zeit.

Die Füchse hatten zunächst Probleme, mit zunehmender Spielzeit steigerten sie sich

Drei Tage nach der Niederlage gegen Hannover offenbarten die Berliner in der Anfangsphase eben jene Schwächen, mit denen sie zuletzt immer wieder zu tun hatten: Nach dem Ausfall von Spoljaric sucht die Defensive die Stabilität der Vorjahre, auch in Lemgo führten die ersten sechs Angriffe des Gegners jeweils zu Treffern. So führten die Ostwestfalen nach acht Minuten mit 6:3. In der Folgezeit begann dann auch Silvio Heinevetter, seiner Hauptbeschäftigung nachzugehen. Mit zunehmender Spielzeit steigerte sich der Nationaltorhüter in Diensten der Füchse und lieferte sich ein recht spannendes Privatduell mit Lemgos Schlussmann Nils Dresrüsse, der gemeinhin als einer der talentiertesten unter den jungen deutschen Torhütern gilt. Heinevetters Paraden und eine wesentlich aggressivere Defensive legten den Grundstein dafür, dass die Füchse nach einer Viertelstunde zum Ausgleich gekommen waren. Rechtsaußen Mattias Zachrisson erzielte den Treffer zum 7:7, zuvor hatte schon Jesper Nielsen einen Gegenstoß erfolgreich abgeschlossen. Dabei nimmt der Däne für gewöhnlich nur Defensivaufgaben wahr.

Ach ja, die Gegenstöße. "Im Verbund mit einer guten Defensive haben wir in den letzten Jahren davon gelebt", hatte Füchse-Manager Bob Hanning unter der Woche rückblickend analysiert. Am Mittwochabend war das Bemühen der Berliner sichtbar, diese Stärke wiederzubeleben. Beim 10:8 (21.) führten die Berliner zum ersten Mal mit zwei Toren. Vor 4.600 Zuschauern in der Lemgoer Lipperlandhalle blieben die Gastgeber aber bis zur Halbzeit dran, wenngleich ihnen mit Finn Lemke einer ihrer besten Akteure fehlte. Der Rückraumlinke, 22 Jahre, 2,10 Meter groß, hat sich kürzlich eine Verletzung am Innenband zugezogen. "Nicht den Kopf verlieren, das ist eine ganz wichtige Phase jetzt", sagte TBV-Trainer Niels Pfannenschmidt bei einer Auszeit kurz vor der Pause. Sein Team setzte die Maßgabe gegen nun souveräne Berliner nur bedingt um. Halbzeit: 11:14.

In der zweiten Halbzeit ging es extrem eng zu - mit dem besseren Ende für

Nach dem Seitenwechsel kämpften sich die Lemgoer mit der lautstarken Unterstützung ihres Anhangs ins Spiel zurück, beim 18:17 gingen sie erneut in Führung - weil es bei den Berlinern jetzt in der Offensive hakte, phasenweise agierten sie ideenlos bis unkonzentriert. Und wie das so erfahrungsgemäß ist in solchen Phasen, konnten sich die Füchse auf ihren Kapitän verlassen, auf Iker Romero. Der Spanier erzielte die Tore zum 23:22 und zum 24:23 selbst und bereitete das 25:23 durch Fredrik Petersen vor. Allerdings fehlte beiden Teams in der Schlussphase sichtlich die Kraft, um so hart und konzentriert zu verteidigen wie noch in Halbzeit eins. Beim 27:27 durch Nationalspieler Henrik Pekeler waren die Lemgoer deshalb wieder im Spiel. 90 Sekunden vor dem Ende parierte Heinevetter einen Siebenmeter von Lemgos Tim Hornke, auf der Gegenseite traf Fabian Wiede 30 Sekunden vor dem Ende mit einem fantastischen Distanzwurf zum 28:29-Endstand.

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