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Handball-Bundesliga: Füchse: Die Überraschung nach der Überraschung

Die Berliner Handballer legen nach: Dem Sieg in Göppingen lassen sie einen 30:29-Erfolg gegen den Tabellendritten Nordhorn folgen.

So richtig sah keiner der Spieler der HSG Nordhorn hin, als auf dem Bildschirm über ihnen Füchse-TV lief. Gehört haben sie aber garantiert, welche Botschaft ihr ehemaliger Mitspieler Mark Bult zu übermitteln hatte. „Für mich ist das schon ein besonderes Spiel, natürlich möchte ich heute gewinnen“, sagte der Holländer. Die Ansage war klar, sie sprach für das gestiegene Selbstbewusstsein der Füchse nach dem überraschenden Erfolg in Göppingen – nur sonderlich beunruhigt hatte sie offensichtlich niemanden beim Tabellendritten der Handball-Bundesliga. Umso größer muss für sie die Erkenntnis gewesen sein, dass Bult es damit verdammt ernst gemeint hatte. Mit 30:29 (18:13) gelang den Berlinern tatsächlich der ersehnte Erfolg. Wer hätte das den Füchsen gegen dieses Bundesliga-Spitzenteam, den EHF-Cupsieger, zugetraut? Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel vielleicht. „Das ist für mich eine unglaubliche Entwicklung, die wir zuletzt genommen haben“, sagte Lommel.

Von Beginn an agierten die Berliner derart abwehrstark, dazu im Angriff schnell und torgefährlich, dass Nordhorn kaum Zeit zum Atemholen blieb. Vor 5000 Zuschauern in der Max-SchmelingHalle riss Michal Kubisztal nach seinen 13 Toren von Göppingen erneut sein ganzes Team mit, das wieder ohne Kjetil Strand und den Großteil des Spiels auch ohne Konrad Wilczynski auskommen musste. Aber Kubisztal traf für ihn sicher von der Siebenmeterlinie, erzielte in der ersten Halbzeit acht seiner elf Tore. Im Tor trieb Petr Stochl vor allem Weltmeister Holger Glandorf zur Verzweiflung, nur einen Treffer erlaubte er dem Linkshänder. So dominierten die Füchse das Spiel über weite Strecken. Vom 7:3 bis zum 13:8 (20. Minute) kamen ihre Fans aus dem Jubeln kaum noch heraus.

Die Nordhorner fanden nach der Pause viel besser ins Spiel, beim 27:27 sieben Minuten vor Schluss hatte die HSG sogar den Ausgleich geschafft. Doch die Moral der Füchse hatten sie damit noch längst nicht gebrochen. Wieder war es Stochl, der die entscheidenden Bälle hielt. Im Angriff klappte zwar sehr viel nicht mehr, aber Markus Richwien, der so besonders motivierte Mark Bult und Bartlomiej Jaszka sicherten den Sieg. Nordhorns Trainer Ola Lindgren musste schließlich enttäuscht eingestehen: „Die Berliner haben besser gespielt als wir. Selbst die Pause hat uns nicht gerettet.“

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