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Handball-Bundesliga: Füchse verlieren überraschend gegen Wetzlar

Die Füchse Berlin verlieren in der Max-Schmeling-Halle 27:28 gegen HSG Wetzlar. Es war die erste Niederlage vor eigenem Publikum seit über einem Jahr in der Bundesliga - was besonders Torwart Silvio Heinevetter enorm erregte.

Silvio Heinevetter wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Dabei hatten seine Teamkollegen bereits finale Maßnahmen im Sinne der Deeskalation ergriffen und ihren Keeper eingekesselt. Wie im besten Bud-Spencer-Film löste sich Heinevetter allerdings aus der Traube von Mitspielern und stürmte auf Michael Müller zu. Mit dem Rückraumspieler der HSG Wetzlar hatte sich der Keeper der Füchse Berlin bereits während des Spiels unzählige Wortgefechte geliefert, jetzt wollte er ihm, nun ja, offensichtlich an den Kragen. Dass es glücklicherweise doch nicht zu einer Keilerei kam, lag schließlich am Präsidenten höchstselbst. Vereinschef Frank Steffel zog Heinevetter beiseite. Irgendwie gelang es ihm, den Nationalkeeper wieder einzufangen.

Heinevetters Ausraster stellte den unrühmlichen Schlusspunkt eines nicht immer hochklassigen, aber dramatischen Handballspiels dar, an dessen Ende die erste Heimniederlage der Berliner in der Bundesliga seit dem 30. Oktober 2011stand. 32:33 hieß es damals gegen den THW Kiel. Gestern nun unterlagen die Füchse vor 6338 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle im Verfolgerduell mit 27:28 (13:15) gegen Wetzlar. Gleichwohl musste die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson dadurch Rang drei an die Überraschungsmannschaft aus Hessen abtreten. „Wir haben zu viele freie Würfe liegengelassen“, analysierte Manager Bob Hanning, der zugleich ein Lob an den Gegner verteilte: „Wetzlar war ein sehr unangenehmer Konkurrent.“

Und zwar von der ersten Minute an. Über die gesamte Spielzeit lagen die Füchse exakt zwei Mal in Führung: Beim 1:0 und nach einer starken Phase, in der sie einen 7:10-Rückstand in eine 12:11-Führung umgebogen hatten. „Wir waren insgesamt nicht gut genug“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson.

Dabei besaß seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit durchaus die Gelegenheit, einen gebrauchten Tag in einen, womöglich sogar zwei Punkte umzumünzen. Die Bälle, die sich die Berliner im Defensivverbund hart erarbeiten mussten, warfen sie in der Offensive allerdings leichtfertig weg. Trotzdem hatte Bartlomiej Jaszka in den Schlusssekunden noch die Chance auf den Ausgleich. Der an diesem Tag beste Berliner scheiterte jedoch mit einem Distanzwurf. Und dann kam Heinevetter.

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