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Handball: Drama in Wetzlar: Torhüter beinahe erstickt

Bei dem Handball-Bundesligaspiel in Wetzlar am Samstagabend haben sich zwei Spieler bei einem Zusammenstoß stark verletzt. Konrad Wilczynski von den Füchsen Berlin erlitt dabei eine Gehirnerschütterung. Der Wetzlarer Torhüter Zoran Djordjic verschluckte seine Zunge.

Konrad Wilczynski lag in einer Blutlache, Zoran Djordjic drohte zu ersticken: Nach dem Zusammenprall der beiden Handballer fand das Drama beim Bundesliga-Spiel HSG Wetzlar gegen Füchse Berlin am Samstagabend nur dank schneller ärztlicher Hilfe einen glücklichen Ausgang. Während der Berliner Torjäger zwei Platzwunden am Kopf erlitt und genäht werden musste, war der Wetzlarer Torhüter nach dem Zusammenprall bewusstlos aufs Parkett gestürzt und hatte seine Zunge verschluckt. Durch das umgehende Eingreifen von Wetzlars Mannschaftsarzt Wolfgang Pörschke wurde der Serbe vor dem Ersticken gerettet.

Das Ereignis von Wetzlar löste Erinnerungen an ein ähnliches Unglück vor knapp sieben Jahren aus. In der Kölnarena waren Torhüter Jan Stankiewicz vom VfL Gummersbach und sein schwedischer Landsmann Johan Pettersson vom THW Kiel ebenfalls bei einem Konter zusammengeprallt. Pettersson hatte seine Zunge verschluckt und drei Zähne verloren.

Füchse-Manager Hanning: Verantwortung liegt beim Torwart

Der Unfall in der Rittal-Arena nun war wie ein Déjà-vu. In der 12. Minute lief der Österreicher Wilczynski, Torschützen-König der vorigen Saison, einen Konter. Djordjic kam aus seinem Tor und wollte den Ball abfangen, prallte aber in vollem Tempo mit dem sprintenden Berliner zusammen. Beide wurden nach der Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht. Wilczynski, der eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, reiste am späten Abend mit der Mannschaft zurück nach Berlin. "Die Torwarte sind hier für mich klar in der Verantwortung", sagte Füchse-Manager Bob Hanning.

Angesichts des dramatischen Unfalls geriet das sportliche Geschehen zur Nebensache. Trotz des Schocks gewannen die Berliner mit 33:26 und bleiben Tabellenzweiter hinter dem Überraschungs-Ersten SC Magdeburg, der mit dem 34:22 beim TSV Dormagen seinen zweiten Kantersieg landete. Ebenfalls ohne Punktverlust folgen der TBV Lemgo (33:24 in Stralsund) und Frisch Auf Göppingen (29:26 in Melsungen). (kk/dpa)

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