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Handball: EHF-Cup: Füchse gewinnen letztes Gruppenspiel

In ihrem letzten Gruppenspiel der EHF-Cup-Saison ging es um nichts mehr für die Füchse Berlin, weil sie bereits für das Finalturnier qualifiziert sind. Trotzdem hatten Zuschauer und Team sichtlich Spaß beim 34:28 (17:14)-Sieg gegen Sporta Hlohovec.

Bob Hanning sah schon ein bisschen gelangweilt aus. Wie der Manager der Füchse Berlin da so saß auf seinem angestammten Stuhl neben der Wechselbank: die Beine übereinander geschlagen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und überhaupt ziemlich emotionslos. Ging ja in diesem letzten Gruppenspiel des EHF-Cups auch um nichts mehr für den Handball-Bundesligisten, der bereits frühzeitig für das Europapokal-Finalturnier in eigener Halle am Wochenende 17./18. Mai qualifiziert ist. 4632 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle hatten am späten Sonntagnachmittag trotzdem ihren Spaß, ebenso wie die Berliner Mannschaft. "Nach 15 Spielen in acht Wochen war es ganz nett, mal locker aufspielen zu können", sagte Rechtsaußen Markus Richwien. Das spiegelte sich dann auch im Ergebnis wieder: gegen den slowakischen Vertreter Sporta Hlohovec setzten sich die Berliner mit 34:28 (17:14) durch. "Es war ein bisschen wie in einem Freundschaftsspiel", sagte Gäste-Trainer Martin Liptak.

Gute zehn Minuten erwiesen sich die in der Gruppenphase punktlosen Slowaken als ernstzunehmender Gegner, dann zogen die Füchse binnen weniger Minuten auf 10:5 davon. Trainer Dagur Sigurdsson ließ sein Team gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner erwartungsgemäß rotieren, phasenweise stand in Paul Drux, Fabian Wiede und Jonas Thümmler jenes junge Trio auf dem Feld, das die Berliner bereits zu einigen Meistertiteln im Nachwuchsbereich geführt hat. Drux war nach sechswöchiger Verletzungspause wieder in den Kader zurückgekehrt und erzielte einen Treffer.

Dass es auch nach dem Seitenwechsel ein launiger Sonntagnachmittag mit sportlicher Bespaßung wurde, lag nicht zuletzt an dem geschätzt 200 Mann starken Tross von Gäste-Fans, der trotz des sportlich bedeutungslosen Spiels zehn Stunden Busfahrt auf sich genommen hatte. Nach einem tollen Treffer von Markus Richwien, der nach eingesprungener Pirouette per Heber zum zwischenzeitlichen 29:21 traf, stimmten die slowakischen Fans sogar eine La-Ola-Welle an, die auch die Berliner Anhänger zum Mitmachen brachte und ein paar Runden durch die Schmeling-Halle drehte. Das Ergebnis war da längst zweitrangig, am Ende lautete es 34:28. Bester Berliner Werfer war Fredrik Petersen mit neun Treffern, darunter zwei Siebenmeter.

Ihr nächstes Pflichtspiel bestreiten die Berliner nun am 12. April, wenn sie in Hamburg im Halbfinale des Finalturniers um den DHB-Pokal auf die MT Melsungen treffen. "Wir wollen die Pause so gut es geht nutzen, um möglichst gut vorbereitet in dieses wichtige Spiel zu gehen", sagte Füchse-Coach Dagur Sigurdsson. Schwer vorstellbar, dass Hanning dann wieder so gelangweilt an der Seitenlinie sitzt. Christoph Dach

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