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Jedes Jahr derselbe Meister. Der THW Kiel - wer sonst diesmal?

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Handball: Eine Bundesliga ohne Ambitionen

Am Dienstag startet die Saison im deutschen Handball mit dem Supercup. Unser Autor wünscht sich für die Zeit nach dem Spiel Pokalsieger Füchse Berlin gegen Serienmeister THW Kiel etwas mehr Spannung für die Liga.

Von Benjamin Apitius

Es geht also wieder los. Heute starten die Füchse Berlin und der THW Kiel in die neue Handball-Saison. Supercup in Stuttgart, Pokalsieger gegen Deutscher Meister. Doch schon morgen wird es langweilig und vorhersehbar. Zumindest aus der Sicht aller Bundesligatrainer.

Der aktuelle Meister aus Kiel wird seinen Titel verteidigen, ist doch so was von klar. Dieses gewagte Urteil gaben nun die Trainer aller 19 teilnehmenden Mannschaften nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zu Protokoll. Es gibt nur einen Coach, der seinem eigenen Team den ersten Platz zutraut: Alfred Gislason vom THW. Dem Selbstverständnis nach auch so was von klar. Aber warum eigentlich?

Zumindest Dagur Sigurdsson, Füchse-Trainer und neuer Teamchef der Nationalmannschaft, kann hierbei nicht der Mut abgesprochen werden. Dem Isländer fehlen über weite Strecken in der ersten Saisonhälfte sowohl sein Spielmacher Bartlomiej Jaszka als auch Abwehrchef Denis Spoljaric. Wie könnte er da?

15 andere Trainer wären wohl ebenfalls für verrückt erklärt worden, würden sie ihre Mannschaft vor der Kieler sehen.

Doch wer als neuer Trainer die Rhein-Neckar Löwen übernimmt, die in der vergangenen Saison Zweiter geworden sind, nur aufgrund von zwei Treffern, zwei winzigen Treffern, die der THW mehr erzielte, der muss in diesem Jahr doch ganz nach oben wollen. Und Champions-League-Sieger Flensburg: keine Ambitionen?

Es bleibt also alles wie gewohnt. Wäre ja unerhört gewesen, jemand hätte die Kieler auch nur etwas gereizt.

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