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Die Gensheimer-Faust. Deutschlands Handball-Nationalmannschaft und ihr Kapitän Uwe Gensheimer durften sich über einen Sieg gegen das Weltklasseteam aus Spanien freuen.

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Update

Handball: EM-Qualifikation: 29:28 - Deutschland besiegt Spanien

Nach dem Sieg über Spanien ist die deutsche Handball-Nationalmannschaft so gut wie sicher für die Europameisterschaft 2016 in Polen qualifiziert.

Die deutschen Handballer können für die Europameisterschaft im Januar in Polen planen. Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson bezwang am Mittwoch vor 11 189 Zuschauern in Mannheim eindrucksvoll den zweimaligen Weltmeister Spanien mit 29:28 (17:15). Drei Monate nach dem siebten Platz bei der Weltmeisterschaft in Katar übernahm die DHB-Auswahl damit die Führung in der Gruppe 7. Nach drei Siegen in drei Spielen fehlen der Mannschaft um Kapitän Uwe Gensheimer, der mit neun Toren bester Werfer war, nur noch zwei Punkte aus den drei verbleibenden Partien. Am Sonntag trifft die DHB-Team in Leon im Rückspiel erneut auf Spanien.

„Es war sehr knapp. Es war die ganze Zeit ein Spiel auf Augenhöhe. Ich bin glücklich, dass wir das bessere Ende für uns hatten“, sagte Sigurdsson. „Wir haben bis zum Schluss dagegen gehalten“, sagte Gensheimer, der zugab: „Ich war mir erst sicher, dass wir gewonnen hatten, als der Schlusspfiff ertönt war. Wir sind stolz, dass wir eine weitere Topnation geschlagen haben.“ An seiner Seite wurde ein Fast-Debütant zum Matchwinner: Niclas Pieczkowski vom TuS N-Lübbecke, der am vergangenen Sonntag beim 30:18 im Testspiel gegen die Schweiz sein erstes Länderspiel bestritten hatte, steuerte sechs Treffer bei und war von den Spaniern nie zu stellen.

Die erste Halbzeit war eine Achterbahnfahrt für die deutsche Auswahl. Nach einem schwachen Start (1:4), kämpfte sich die Sigurdsson-Mannschaft dank der Tore des Berliners Paul Drux heran, ging beim 6:5 erstmals in Führung und baute den Vorsprung sogar auf 8:5 aus. Doch aufgrund der Schwäche der deutschen Defensive und Torhüter konnte Spanien immer wieder ausgleichen. Dass nach 30 Minuten eine 17:15-Führung Bestand hatte, lag am tollen Endspurt vor dem Pausenpfiff. Vor allem Gensheimer traf nach Belieben. Fünf seiner Treffer erzielte der Kapitän in Hälfte eins gegen die Gäste, die auf ihren verletzten Weltklassekreisläufer Julen Aguinagalde verzichten mussten.

„Im Angriff war das schon eine herausragende Leistung“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning in der Pause, kritisierte aber auch die „mangelnde Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Torwart.“ Die Botschaft hatte Carsten Lichtlein wohl gehört. Der Torhüter des VfL Gummersbach steigerte sich in Halbzeit zwei. Gleiches galt auch für Pieczkowski. Der Spielmacher trat in seinem zweiten Länderspiel wie ein alter Hase auf, glänzte als Vorbereiter und Torschütze.

„Ausschlaggebend war die gute Abwehrarbeit mit einem starken Torhüter nach der Pause und unsere Geduld im Angriff. Wir hatten fast keine unnötigen Ballverluste“, sagte Patrick Groetzki und Steffen Weinhold fügte hinzu: „Am Ende hatten wir auch etwas Glück.“ Er lobte den neuen Bundestrainer: „Dagur macht einen guten Job. Jeder weiß, was er machen soll und die Alten helfen den Jungen.“

Das war auch in der hektischen Schlussphase wichtig. Denn ab der 52. Minute wurde es eng für die Gastgeber. Spanien glich zum 27:27 aus, beide Mannschaften leisteten sich in den dramatischen Schlussminuten viele Fehler. Als der Kieler Patrick Wiencek 90 Sekunden vor dem Abpfiff zum 29:28 traf, war zumindest ein Remis gesichert. Und als der Kieler Joan Canellas mit einem direkten Freiwurf mit dem Schlusspfiff am deutschen Block scheiterte, kannte der Jubel auf dem Feld und den Rängen keine Grenzen mehr.

Nach dem Rückspiel am Sonntag in Spanien tritt die DHB-Auswahl in den abschließenden Partien im Juni in Kiel gegen Österreich und in Vantaa gegen Finnland an. Die jeweils beiden bestplatzierten Mannschaften der sieben Qualifikationsgruppen sowie der insgesamt bestplatzierte Dritte qualifizieren sich für die EM. (dpa)

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