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Handball: Füchse erst nach der Pause hellwach

Mit einem Sieg gegen TuSEM Essen verschaffen sich die Berliner Füchse Luft im Abstiegskampf und scheinen eindgültig in der Ersten Liga angekommen zu sein.

Zwei Minuten vor Halbzeit knöpfte sich Bob Hanning mit hochrotem Kopf seinen Torhüter Petr Stochl vor. „Ich habe ihm gesagt, dass mir seine Mimik unglaublich auf den Geist geht. Er solle die Bälle halten, nicht nach außen hin demonstrieren, dass allein die Deckung für die Treffer, die er kassiert, verantwortlich sei“, erklärte der Manager der Füchse Berlin hinterher. Zu diesem Zeitpunkt hatte es im Handball-Bundesligaspiel zwischen den Füchsen und dem Tabellenletzten TuSEM Essen zwar nur 13:14 gestanden, aber die Gastgeber hatten sich gerade für dieses Spiel gegen den Mitaufsteiger mehr vorgenommen.

Dass die Füchse vor der Rekordkulisse von 8864 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle am Ende mit 31:26 (14:15) die beiden wichtigen Punkte holten, dazu trug diese Randszene zweifellos bei. Petr Stochl steigerte sich danach gewaltig, obwohl er sein Agieren zuvor „als nicht total unterirdisch“ einstufen wollte. „Es war anfangs auch eine Menge Pech dabei“, sagte Mannschaftskapitän Stochl.

Als Pech sah Trainer Jörn-Uwe Lommel aber viel mehr, dass „Mark Bult am Morgen wegen einer Viruserkrankung absagen musste, und auch Frank Schumann verschnupft nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war“. Der Holländer Bult war nach einer langen Verletzungspause gerade wieder auf dem Weg zu alter Klasse gewesen. Hinzu kam das Fehlen des am Daumen verletzten Toni Kern. „Das hat unsere Pläne ziemlich über den Haufen geworfen. Noch in keinem Bundesligaspiel konnten wir mit unserem besten Team spielen“, sagte Lommel, dem die Erleichterung über den Erfolg und die nunmehr erreichten acht Punkte aus 13 Spielen deutlich anzusehen war.

Ein schwacher Stochl, eine löchrige Abwehr und die bekannten Angriffschwächen ließen lange keine gute Stimmung in der Halle aufkommen. Beim 6:5 (11. Minute) führten die Füchse noch, und es sollten 25 Minuten vergehen, bis sie wieder vorne lagen (18:17/36.). „Wir wussten, dass Essen unser Tempo nicht bis zum Schluss mitgehen kann“, sagte Markus Richwien, der mit für die Wende im Spiel sorgte. Die Deckungsmitte mit dem überragenden Hany El Fakharany sowie Frank Schumann und Pavel Prokopec wurde immer dichter, Stochl hielt auch so genannte hundertprozentige Bälle, und im Angriff sorgte Kjetil Strand für die Tore zum richtigen Zeitpunkt.

Am Ende waren Konrad Wilczynski (8 Siebenmetertore), Kjetil Strand (7), Markus Richwien (6) und Andrius Stelmokas (3) die erfolgreichsten Werfer der Füchse.

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