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Markus Riechwien behauptet sich gegen den Lemgoer Kehrmann.

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Handball: Füchse siegen souverän gegen Lemgo

Die Handballer der Füchse überzeugen beim 35:24 gegen den TBV Lemgo. Trainer Dagur Sigurdsson fand sogar: "Es war das beste Spiel in dieser Saison."

Berlin - Als alles längst entschieden war, hämmerte Mark Bult fast vom Hallenboden aus mit seiner linken Wurfhand ins rechte obere Toreck. Es war der achte Treffer des Holländers, der letzte für die Füchse gegen den TBV Lemgo. Dass gerade Bult beim 35:24 (18:13) der erfolgreichste Werfer der Berliner war, ist geradezu sinnbildlich für deren Kampf um einen Platz in der Champions League. "Wenn das klappen soll, brauchen wir vor allem jene Spieler, die bisher nicht so viel Einsatzzeiten bekommen haben", hatte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning vor Wochen gesagt. Jetzt sollte sich seine Prognose erstmals bewahrheiten, im ersten von noch sechs folgenden Endspielen zur Erfüllung des großen Europacup-Traums. "Bult verdient ein Sonderlob", sagte Hanning nach dem Sieg gegen Lemgo.

Was war das für ein Start der Füchse gegen den EHF-Cup-Sieger, der auch in dieser Saison wieder das Halbfinale des Wettbewerbs erreicht hat. Ob in der Abwehr mit einem starken Petr Stochl im Tor oder im Angriff - das Team von Trainer Dagur Sigurdsson ließ dem international erfolgreichen Gegner nicht die Spur einer Chance. Beim 7:1 in der neunten Minute suchte TBV-Coach Volker Mudrow das Heil für seine Mannschaft bereits in einer Auszeit. Vor allem seine Nationalspieler Carsten Lichtlein, Holger Glandorf und Sebastian Preis enttäuschten bis dahin auf ganzer Linie.

Viel besser präsentierten sich auf Seiten der Berliner Sven-Sören Christophersen (sechs Tore) auf Halblinks und Rechtsaußen Markus Richwien (vier), die ebenfalls bei den Länderspielen am Wochenende gegen Norwegen dabei waren. Auch Kapitän Torsten Laen (sieben) nutzte seine Chance diesmal konsequent. Sein 9:2 (10. Minute) brachte den Füchsen vor den 8768 Fans in der Schmeling-Halle zum ersten Mal eine Sieben-Tore-Führung. Es deutete sich bereits an, dass der Tabellenvierte an diesem Tag sein bestes Spiel seit langem zeigen würden. Sigurdson fand sogar: "Es war das beste Spiel in dieser Saison."

Auch als es nach dem 13:6 (18.) nicht mehr so optimal lief, Lemgo plötzlich beim 11:15 (24.) neue Hoffnung schöpfte und Sigurdsson zu einer Auszeit zwang, bewahrten die Füchse kühlen Kopf und verfielen nicht in Hektik. Stochl hielt weiterhin blendend, was auch die eigentliche Nummer eins Silvio Heinevetter von der Bank aus neidlos mit Beifall bedachte. Die Füchse, bei denen Michal Kubisztal zum Saisonende den Verein verlassen wird, erhöhten noch einmal das Tempo. "Wir waren weder körperlich noch psychisch auf der Höhe", sagte Gästetrainer Mudrow.

Die Füchse setzten sich sehr schnell wieder ab, Probleme bekamen sie nicht mehr. Erst erreichten sie mehrmals eine Acht-Tore-Führung, bis es schließlich beim 34:22 sogar zwölf Treffer waren. "Dabei hatte ich nach der dreiwöchigen Pause ein paar Zweifel, aber alle Spieler waren von der ersten bis zur letzten Minute hellwach", sagte Dagur Sigurdsson und ergänzte: "Es ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt der Saison für eine derart starke Form."

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