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Handball: Mehr als 16 Millionen sahen WM-Sieg

Es ist die beste Handball-Quote der Fernsehgeschichte: Durchschnittlich 16,17 Millionen Zuschauer sahen in der ARD zu, wie Deutschland Weltmeister wurde. Das entsprach einem Marktanteil von 58,3 Prozent.

Hannover - "Solche Werte kannte man bisher nur vom Fußball", kommentierte das Marktforschungsunternehmen Media Control, das in der Spitze sogar 20,13 Millionen Zuschauer maß. "Die Titelkämpfe übertrafen alles, was es in dieser Sportart bisher gab." Das Endspiel gegen die Auswahl Polens sahen mehr Fernsehzuschauer als die Entscheidung beim letzten deutschen WM-Titel 1978. Die bisher beste Handball-Quote lag vor 29 Jahren bei 11,87 Millionen. Zum Vergleich: Dieses Mal verfolgten in den alten Bundesländern 13,46 Millionen den 29:24-Sieg der DHB-Auswahl.

"Das konnte ernsthaft keiner erwarten", sagte ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf. In einer ersten Reaktion kündigte er an, dass am kommenden Samstag entgegen der ursprünglichen Planung ein Bericht vom Bundesliga-Spiel des THW Kiel gegen HSV Hamburg gezeigt werden soll. "Wir wollen aber auch mit dem DHB reden, dass es bessere Länderspiele gibt, etwa eine WM-Revanche", sagte Boßdorf.

Handball gleich nach Fußball

Mit der Endspiel-Quote lagen die Handballer sogar über den Reichweiten der Formel-1-Übertragungen des vergangenen Jahres. An den Fußball reicht dies allerdings nicht ganz heran. Durchschnittlich 29,66 Millionen Fußballfans saßen am 4. Juli 2006 vor dem Bildschirm, als der Endspiel-Traum der Klinsmann-Elf mit der 0:2-Niederlage gegen Italien in der Verlängerung endete. Die ZDF-Übertragung erzielte damals die höchste Einschaltquote, die jemals in Deutschland gemessen wurde.

Die gewachsene Euphorie, die der Triumphzug der Handballer ausgelöst hat, lässt sich an den Zahlen der vorangegangenen Spiele ablesen. Beim Halbfinal-Sieg gegen Frankreich sahen am Donnerstag 10,57 Millionen die Live-Übertragung des ZDF, beim Viertelfinale in der ARD waren es 8,24 Millionen. Die Übertragungen erreichten nach ARD-Angaben einen Durchschnittswert von 7,44 Millionen.

Freude auch beim Sportfernsehen

Auch das DSF bezeichnete die Übertragungen von Spielen ohne deutsche Beteiligung als "Riesenerfolg". Insgesamt verfolgten durchschnittlich 710.000 Zuschauer die 19 Partien. Das Top-Ergebnis erzielte der Spartensender mit 2,16 Millionen beim Halbfinale zwischen Polen und Dänemark. Als Reaktion auf den Erfolg verschob das DSF den Beginn der Bundesliga-Berichte an den Dienstagen um eine Viertelstunde in die Primetime ab 20 Uhr. (Von Michael Rossmann, dpa)

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