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Sport: Handball-Nationalmannschaft: EM-Debakel bringt Klubs in Zugzwang

Von der Weltspitze düpiert, von den Gegnern bemitleidet, von den eigenen Ansprüchen meilenweit entfernt: Deutschlands Handballerinnen stehen nach dem EM-Debakel in Rumänien vor einem Scherbenhaufen. Doch statt zu resignieren, tritt Bundestrainer Dago Leukefeld nach dem blamablen neunten Platz sowie der verpassten direkten Qualifikation für die WM 2001 die Flucht nach vorn an und stellt die Vereine in die Pflicht.

Von der Weltspitze düpiert, von den Gegnern bemitleidet, von den eigenen Ansprüchen meilenweit entfernt: Deutschlands Handballerinnen stehen nach dem EM-Debakel in Rumänien vor einem Scherbenhaufen. Doch statt zu resignieren, tritt Bundestrainer Dago Leukefeld nach dem blamablen neunten Platz sowie der verpassten direkten Qualifikation für die WM 2001 die Flucht nach vorn an und stellt die Vereine in die Pflicht.

"Ich werde Gespräche mit den Klub-Trainern führen. Wenn nicht die ganze Bundesliga konsequent hinter der Nationalmannschaft steht, wird es künftig sehr schwer. Ich brauche die volle Unterstützung der Liga", forderte Leukefeld. In den kommenden Wochen will der 37 Jahre alte Thüringer bei den Vereinen vorstellig werden und die Kommunikation forcieren. "Im Januar werde ich dann hoffentlich wissen, wie es mit der Nationalmannschaft weitergeht", betonte Leukefeld, für den ein Rücktritt kein Thema ist: "Ich orientiere mich schon am Machbaren und nicht am Wünschenswerten."

Erste Gespräche mit Spielerinnen über deren Zukunft in der Auswahl hatte der frühere Jugend-Bundestrainer bereits vor dem Spiel um Rang neun gegen das ersatzgeschächte Team von Olympiasieger Dänemark (22:21) geführt. Doch große personelle Veränderungen zeichnen sich erwartungsgemäß nicht ab. "Wir hatten bei der EM doch die besten Spielerinnen dabei, die die Bundesliga derzeit hergibt", sagte Kotrainerin Silvia Schmitt ratlos.

Von der Aufbruchstimmung, die mit dem Amtsantritt Leukefelds im Februar 2000 einsetzte, ist nichts mehr zu merken. Seit drei Jahren tritt der deutsche Frauenhandball trotz diverser Personalwechsel auf dem Spielfeld und der Bank auf der Stelle und verliert gegenüber weiter an Renommee. Die Auswirkungen von diversen Werbeinitiativen mit viel nackter Haut und großer Medienpräsenz, die vor der WM 1997 im eigenen Land ins Leben gerufenen wurden, sind längst verpufft. "Nach Beendigung der Kooperation ist die Sache eingeschlafen. Das erste Länderspiel nach der WM stand organisatorisch wieder auf Bezirksliganiveau", spottete PR-Spezialist Werner Köster.

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