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Handball: Prostituierte für die Schiedsrichter

Manipulationsversuch bei der Handball-WM?

Hamburg - Handball-Schiedsrichtern sollen bei der letzten Weltmeisterschaft in Kroatien die Dienste von Prostituierten als indirekte Bestechung oder „Bezahlung“ angeboten worden sein. Der dänische Schiedsrichter Lars Ejby Pedersen berichtete, alle Schiedsrichter seien von den kroatischen Veranstaltern zu einem eleganten Abendessen eingeladen worden, bei dem „plötzlich leicht bekleidete Damen auftauchten“. Er habe das Essen zusammen mit drei weiteren dänischen Schiedsrichtern verlassen. Kroatien verlor das Finale der WM vor heimischem Publikum gegen Frankreich.

Zudem bringen nach Angaben des „Spiegel“ Aussagen des früheren Schweizer Schiedsrichters Michele Falcone über einen angeblichen Bestechungsversuch sowohl die Europäische Handball-Föderation (EHF) als auch den Handball-Weltverband (IHF) in Bedrängnis. Demnach erhielt Falcone, der am 13. März 2004 mit Felix Rätz das Halbfinal-Hinspiel im Europapokal der Pokalsieger zwischen der spanischen Mannschaft BM Valladolid und dem slowenischen Team RK Gorenje Velenje leitete, in der Nacht vor der Partie einen dubiosen Anruf auf seinem Mobiltelefon. Am Apparat soll ein früherer Top-Schiedsrichter aus Slowenien gewesen sein, der inzwischen Funktionär sei. Der frühere Top-Referee soll angedeutet haben, dass Gorenje die Partie gewinnen müsse.

Falcone will den Vorfall dem Deutschen Gerd Butzeck gemeldet haben, der als EHF-Delegierter bei dem Spiel war und Zeuge des Anrufs wurde. Butzeck will EHF-Generalsekretär Michael Wiederer über Falcones Beschwerde unterrichtet haben.Wiederer, sagte Butzeck, habe erklärt, er werde sich persönlich um den Vorfall kümmern. Dem „Spiegel“ sagte Wiederer, er könne sich ans Telefonat mit Butzeck nicht erinnern. dpa

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